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Ein Film zum Thema Islam nach dem 11. September. Yasmin lebt zwischen den Welten, muss einerseits mit ihrem strengen Vater und den Konventionen des Islam klarkommen, andererseits in der „normalen“ Welt zurecht kommen und ihrem Job nachgehen. Hinzu kommt die Zwangsehe mit einem Mann, den sie nicht liebt. Man sollte meinen, die Frau müsse jederzeit zusammen brechen, allerdings ist das Gegenteil der Fall. Sie meistert alle Situationen, die ihr der Alltag stellt....bis zum 11. September.

Der Film greift die Vorurteile gegen den Islam auf, bauscht alles gehörig auf, malt ein schwarz-weißes Bild, und fertig ist der Salat. Es scheint ausschließlich „böse Fundamentalisten“ und gute, nachdenkende Menschen zu geben. Dies gilt übrigens für beide Seiten. Yasmin sieht sich auf einmal Anfeindungen jedweder Art ausgesetzt, Scherze, die boshaft sind, und landet auch noch im Knast, völlig unschuldig natürlich. Ihr Mann (der übrigens eine grandios schlecht gescriptete Rolle hat), der einige Gespräche in den nahen Osten geführt hat, wird ebenfalls verhaftet.

Der Film trieft fast vor Klischees. Da haben wir die dummen Vorurteile der Menschen, die Slums, den drogenverkaufenden islamischen Jung-Gangster, die schlechten Sprachkenntnisse, usw. All das wird sehr halbgar zusammen gemixt, und das ist der Film. Dinge wie die Telefongespräche werden angefangen und nicht wieder aufgegriffen. Yasmin wendet sich am Ende ihrem ungeliebten Mann und ihrer Religion zu, die sie vorher höchstens im vorbei gehen wahrgenommen hat, anstatt ihr so hart erkämpftes unabhängiges Leben weiter zu leben. Ihr junger Verwandter lässt sich als Selbstmordattentäter anwerben. Alles meist ohne große Erklärung. Yasmin und ihr Vater scheinen die einzigen zu sein, die noch halbwegs klar denken können, abgesehen von ihrem Mann, der aber scheinbar geistig stark zurück geblieben ist, wie gesagt eine selten dumme und nervende Rolle.

Man fragt sich also, was uns mit diesem Film gesagt werden soll. Die ohnehin schon vorhandenen Vorurteile werden mit diesem Streifen jedenfalls nicht verschwinden, sondern sich eher noch verstärken. Einzig die gezeigt Behandlung durch die Polizei wird dem einen oder anderen vielleicht die Augen öffnen.

Handwerklich gibt es nichts auszusetzen, die Kameraarbeit ist gut und setzt alles richtig ins Bild. Yasmins Autofahrten beruhigen durch schöne Landschaftsaufnahmen. Das reicht aber bei weitem nicht, um über das krude Script hinweg zu trösten.

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