Am 20. Dezember 1968 versetzt die brutale Ermordung eines jungen Pärchens die ehemals so ruhige Kleinstadt Vallejo im Norden Kaliforniens in Panik. Sergeant Matt Parish ermittelt, doch die Sensationsgier eines lokalen Reporters erschwert seine Arbeit, während der Druck der schrecklichen Morde und der ergebnislosen Nachforschungen seine Familie auf eine harte Belastungsprobe stellt. Weitere Morde folgen, und dieses Mal erhält Parish einen mit dem Namen Zodiac unterzeichneten Brief sowie ein Kryptogramm, das die Identität des Täters verraten soll.
Entsprechend seines letzten Briefes dürfte sich der reale Zodiac Killer (so er denn noch lebt) ein großes Loch ins Knie freuen, das seine Geschichte mittlerweile so oft verfilmt wurde, denn scherzhaft fragte er in jenem Brief, wer denn die Hauptrolle spielen würde und er sich schon sehr auf die Verfilmung freut. Seitdem hat man von ihm nichts mehr gehört und die Identität des Mörders ist bis zum heutigen ungeklärt.
Erstaunlicherweise steht der Killer und die Ermittlungen gar nicht mal unbedingt im Zentrum des Geschehens, denn viel zu oft wird hier bei Sippe Parish geGZSZt. Paps ist der ermittelnde Cop, vernachlässigt seine Anverwandten dadurch, Frauchen macht sich doll Sorgen und schließt die Türen ab und der debil dreinschauende Sohn ist mal wieder der Oberschlaule, der wichtige Tipps gibt auch im Bezug auf den Namen Zodiac, der sich aus der Astronomie ableitet (gabs denn 1968 noch kein Internet, ist doch in fünf Sekunden gegoogelt sowas). Jedenfalls ist dieser ganze Familienkappes doch eine große Bremse für die eh schon nicht wirklich actionreiche Handlung.
Ganz interessant ist dafür eigentliche Polizeiarbeit. Man hält sich dabei eng an die Fakten, zeigt die Briefe und Telefonate, mit denen der Astro-Serienkiller die Polizei verhöhnt und sogar verschlüsselte Zeichenfolgen schickt, die seine Identität verraten. Sogar bis heute sind diese nicht komplett dechiffriert. Auch die fünf nachgewiesenen Morde (er selbst spricht von 37) werden sehr detailliert und im Vergleich zum Rest des Film sehr explizit voll von der Kamera erfaßt. Man hat zumindest das Gefühl in einem richtigen Film zu sein und nicht versehentlich eine Folge von Medical Detectives eingeschaltet zu haben.
Spannung kann natürlich nur in geringem Maße aufgebaut werden. Genau wie man wußte das die Titanic am Ende sinkt, ist hier von vornherein klar das der Täter nicht gefaßt wird. Man bemüht sich zwar einen Verdächtigen zu konstruieren und die Fakten wahrheitsgemäß wiederzugeben, aber mehr als ein dokumentarischer Fernsehfilm ist es dann doch nicht geworden. Dazu ist der aufgesetzte Familiendrama Part wohl so ziemlich das letzte was sich Leute anschauen wollen, wenn sie einen Film über Serienkiller ansehen. Bleibt eigentlich so nur biederer Durchschnitt übrig.
5/10