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Letzter guter Film von Jean Paul Belmondo

Irgendwann ist es für jeden einmal soweit, die Karriere am Höhepunkt, das Alter schlägt zu, da ist es an der Zeit, Ruhe zu bewahren, nachzudenken und noch einen guten Film zu drehen, mit dem man die Herzen der Fans nochmals erobern kann. Mit fast fünfzig Jahren auf dem Buckel beweist Belmondo ein letztes Mal, daß er im Actionfilm aus Frankreich eine ganz sichere Bank ist. Dumm nur, daß er danach nicht aufgehört hat, denn wenn es am schönsten ist, soll man ja gehen. Es kam auch von anderen Schauspielern Frankreichs nicht mehr viel nach, eine Ära ging zu Ende, Michel Piccoli, Lino Ventura, Alain Delon, alles Helden des französischen Kinos, die 1980 den Zenit erreicht hatten. Ab diesem Zeitpunkt hatte das amerikanische Kino wieder eindeutig das Sagen, schade, denn die Franzosen waren immer gut für kompromißlose Filme mit tiefen Einblicken in die Polizistenseele.

Belmondo nun spielt seine Lieblingsrolle, den harten Kommissar, durch nichts zu stoppen, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen – Zitat: “ich darf das, ich bin der Größte“. Doch Kommissar Jordan legt sich in Marseille mit den großen Ganoven an, die ihn nach einer halsbrecherischen Aktion, wie immer ohne Double, durch politische Strippenzieher nach Paris verfrachten lassen. Dort fristet er zunächst ein ödes Dasein in der Abteilung für Kleinkriminalität, doch ein guter Bulle vergißt nie. Und als der Drogenbaron Meccacci auch in Paris seine Geschäfte ausweitet, ist der Zeitpunkt für Rache gekommen, zumal Meccacci Jordans Jugendfreund töten läßt. Nebenbei befreit Jordan noch eine Hure aus den Klauen ihrer Zuhälter, hat die eine oder andere Schlägerei, bis es zum finalen Duell mit seinem ärgsten Widersacher kommt, und hier, hurra, Selbstjustiz, und das Publikum brüllt auf.

Sicher ist die Story des Films nicht neu, und im Grunde genommen auch nur eine Aneinanderreihung von kleineren bekannten Elementen. Jordan verprügelt den einen, schnappt den anderen, verfolgt den nächsten, spricht mit zwielichtigen Elementen, während er der Spur seines Hauptwidersachers folgt. Kennt man alles schon, aber das stört nicht weiter, denn mit gewohnter Coolness geht der Mann seinen Weg. Allein die lockeren Oneliner, etwa auf dem Niveau der Fernsehserie „Die Zwei“ mit Tony Curtis und Roger Moore, erfreuen das Herz des ernstfilmgeplagten Kinogängers. Die Inszenierung ist auch recht bieder, Stunts und Keilereien werden vom Maestro selbst in gewohnter Qualität ausgeführt, und so nimmt man den Film am besten als feine Abschiedvorstellung eines großartigen Mimen. Und mal ehrlich, wenn wir 50 sind, dann wäre es toll, auch nur annähernd so fit zu sein wie Belmondo. Au revoir, mon copain – 8/10.

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