Review

kurz angerissen*

Wahlweise wird Dan O’Bannons “The Resurrected” manchmal als spröde und ereignislos wahrgenommen, was zum Urteil „langweilig“ führt (wenigstens bis zum relativ effektlastigen Schlussteil), manchmal aber auch als werkgetreue Lovecraft-Verfilmung mit entsprechender Atmosphäre. Beide Parteien haben jedoch zweifellos den gleichen Film gesehen und irgendwo Recht: Chris Sarandon, der sich völlig am Horrorfilm der 80er Jahre orientiert, sticht in einer an Ted Sorel („From Beyond“), Jeff Goldblum („Die Fliege“) oder David Gale („Bride Of Re-Animator“) erinnernden Darbietung aus einem ansonsten völlig farblosen Cast hervor, dessen Hauptfigur (geradewegs unsichtbar: Jason Terry) Detektivarbeit in äußerst gemächlichem Tempo liefert. Blut und Stop-Motion-Creature-Effekte der „Hellraiser“-Schule setzen erst spät ein und werden bisweilen bereits mit „Lovecraft-Atmosphäre“ gleichgesetzt, was dann natürlich ein bisschen zu wenig der Ehre wäre.

Zuvor dominieren Büroeinrichtungen, verfallene Behausungen und Landstriche in fahlen Farbtönen, aus denen der Lovecraft schon schwieriger herauszulesen ist; nichtsdestotrotz ist er existent. Dezente Noir-Anleihen vermischen sich mit Unerklärlichem und suchen stets nach universellen Antworten. Die filmisch grundsätzlich als aufregend kodierte Ermittlerarbeit wird zu einer Art grauem Alltag reduziert, so dass sich der Horror als kosmisches, schwer begreifliches Grauen darüber ausbreiten kann. O’Bannon verstand, dass Werkgetreue auch bedeutete, auf ein Effektspektakel zu verzichten, selbst wenn dies bedeutete, dass „Resurrected“ sich ziert, als echter Klassiker wahrgenommen zu werden; dazu ist er dann tatsächlich zu sperrig.

*weitere Informationen: siehe Profil

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