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21.03.2017
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Review

Zerbrechliche Unschuld 

Kinder in Horrorfilmen - das Gegenteil einer Seltenheit. Unschuld trifft Gefahr, das Gute wird vom puren Bösen bedrängt. Ein alter Hut & immer noch zuverlässiger Pulstreiber. Neben Tieren fällt es auch mir mit am leichtesten um die Kleinen zu Bangen. Bei Erwachsenen hat man oft weniger Mitleid & weiß wie böse  große Menschen sein können. Bei Kindern & Tieren ist das etwas Anderes. Doch nur in wenigen Filmen geht es den Kindern dann wirklich an den Kragen oder wird ihnen wirklich weh getan - "Fragile" ist da eine Ausnahme. Etwas auf der Handbremse & sicher/zum Glück kein Kinder-Torture-Porn (kranke Idee!), aber das die Kinder der Heilanstalt im Film diesmal das Böse wortwörtlich am eigenen Leib zu spüren bekommen, merkt man innerhalb weniger Minuten. Es geht um ein altes Kinderkrankenhaus, in dem die Kinder von unerklärlichen Gebrechen befallen werden & es scheinbar spukt...

Wäre der Kinderaspekt nicht da, wäre das super belanglos. Aber noch etwas rettet den Grusler: seine spanischen Wurzeln, sein talentierter Regisseur. Balaguero jagte mir schon Jahre früher mit "Darkness" gehörig Angst ein. "Fragile" macht in vielen Aspekten genau da weiter, ohne die rohe Dunkelheit & den Schrecken des Regie-Vorgängers dauerhaft zu erreichen. Das Setting, vor allem das des gesperrten zweiten Stocks, ist wahnsinnig atmosphärisch. Silent Hill lässt grüssen. Technisch weiß der Film zu gefallen & der Spanier hat ein Blick für eine schrecklich-schöne Optik. Dazu sind die Kinderdarsteller überdurchschnittlich & der spukende Antagonist hat eine starke Präsenz & einen einprägsamen Look. Leider taucht "sie" zu selten auf & man verspielt mit lauwarmem Computereffekten etwas ihre Gänsehaut-Wirkung. "Fragile" ist nah dran am Status eines Grusel-Geheimtipps. Ganz reicht es für mich leider nicht. Was wohl größtenteils am dann doch sehr generischen Aufbau & an der glatt gebügelten Ally McBeal/Calista Flockhart liegt, der ich kaum eine Emotion abkaufe, die hysterisch nervt & der ich niemals Kinder anvertrauen würde...

Fazit: atmosphärisch, gerade wegen den verletzlichen Kindern, spannend & mit einem echt gruseligen Geist. Erfreulich europäisch bzw. spanisch, anti-hollywood. Ein lobenswert anderes Ende versöhnt sogar fast mit der anstrengenden Flockhart.
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