Als ich „18 Fingers of Death“ mit seinem bunten Cover in der Hand hielt, war ich zunächst etwas skeptisch. Oben wird mit mehr oder weniger bekannten Namen geworben – und die Inhaltsangabe las sich auch etwas holprig... Nun ja – Kung Fu Komödien gibt es ja auch zu genüge... aber was soll’s – mit nach Hause nehmen und ab in den Player.Drei Minuten später war’s vorbei: lachend liege ich unterm Sofa und weiß nicht wie ich aufstehen soll. Denn Regisseur, Autor und Hauptdarsteller James Lew ist nicht nur ein absoluter Kenner der Szene, sondern schon seit Jahren als Stuntman und Action –Choreographer unterwegs. Aufgetreten ist er zwar noch nie in großen Rollen, war aber bei zahlreichen Blockbustern in der Action-Crew dabei. Dabei steht er mit seinem schauspielerischen Talent seinem Kollegen Jackie Chan in nichts nach (er parodiert in der ersten Szene sofort Jackies Art!). Die Story ist einfach, wie genial – Ronald Mac will einen Dokumentarfilm über Kung Fu Legende Bufford Lee drehen (wie bei Blair Witch Project sehen wir zunächst alles durch die Kamera!). Doch die Wahrheit liegt anders. Lee ist in seiner langen Karriere (über 800 Filme) nie groß raus gekommen – oder hatte eine nennenswerte Hauptrolle (sein letzte Film hat ein Profit von knapp über 70 Dollar erwirtschaftet!). Sein neues Projekt „18 Fingers of Death“ wird gekippt. Nun – sein Freund Ronald ermuntert Bufford den Film selbst zu finanzieren – und begeistert ziehen die beiden los, um innerhalb von 7 Tagen den Film fürs Sundance Festival auf DV zu drehen... 18 Fingers of Death – ist nicht nur ein Film übers Filmemachen, sondern eine Parodie auf das ganze Business. Jeder kriegt hier sein Fett weg – Chuck Snorris, Steven Seafood oder Jackie Chong sind nur einige, denen wir begegnen. Lorenzo Lamas tritt als Antonio Bandana (...ob Banderas darüber lachen konnte!) auf und Pat Morita ist, in einer seiner letzten Rollen, als Buffords Vater zu sehen. Die Nebenrollen sind wunderbar besetzt (Sollte Billy Buff eigentlich für Billy Blanks stehen ? – Ich hab mich weggeschmissen!), zum Beispiel hat Don „The Dragon“ Wilson einen lustigen Auftritt als „er selbst“, und das Warten auf das nächste Cameo macht einfach nur Spaß. Alle Gags kann man eigentlich gar nicht aufzählen – nur soviel: der Film ist ein echter Geheimtipp für Fans. Die deutsche Synchro ist vielleicht an manchen Stellen etwas laut abgemischt – aber ansonsten top! Die Sprecher haben hier ganze Arbeit geleistet - die Gags sind im deutschen genauso lustig wie im Original – „18 Fingers of Death“ ist ein grandioser Spaß für Fans und solche, die es werden wollen.