Ein in London wohnender Professor glaubt den Aufzeichnungen eines verschollenen Wissenschaftlers, dass sich im Amazonas auf einem Hochplateau noch Dinosaurier befinden. Um seinen Spöttern dies zu beweisen plant er eine Expedition in die scheinbar verlassene Welt um einen lebendigen Beweis zu liefern. Begleitet von einem Journalisten, der Tochter des Verschollenen und vielen anderen Abenteurern beginnt ihre verheissungsvolle Reise, die schon bald ihr jähes Ende sein könnte.
Dieser Film, eigentlich als Stummfilm erschienen ist ein wahres Kuriosum. Ich war wirklich gespannt, in welchen Maßen man zu dieser Zeit fähig sein könnte halbwegs realitätsgetreu Dinosaurier in einem Film einzubringen. Und was man dann als erwartungsvoller Zuschauer sieht, könnte einen wohl treffend gesagt bloss aus dem Hocker reissen. Die Darstellung der Dinosaurier ist phantastisch, eigentlich verwunderlich, wie man filmtechnisch damals schon instande war etwas so authentisch darzustellen. Klar, heute wirkt das natürlich äußerst altbacken und hat eher den Charakter eines schlechteren Trashfilms der 50er oder 60er Jahre, in denen solche Monsterfilme boomten, doch man gedenke, dieser Beitrag hier ist von 1925, der wirkt als wäre er in der Blütezeit der Godzillafilme entstanden. Wirklich erstaunlich ist auch der Rest der Inszenierung, der gar nicht mal ansatzweise auf das Alter des Filmes schliessen könnte. Konsequent flottes Filmtempo, hervorragend spielende Schauspieler, mit denen man grundlegend symphatisieren kann und eine Dschungelkulisse mit Dinos und einem seltsamen King Kong die besser nicht sein kann. Das der Film natürlich nachsynchronisiert wurde, macht das ganze Unterfangen natürlich schonmal einen Deut besser, denn die Dialoge sind einfach gesagt herrlich. Im Zusammenspiel mit der theatralisch Stummfilm ausgelegten Overactingmimik wirkt das stellenweise arg belustigend, aber eben so belustigend, dass man stellenweise das Gefühl hat, sich in einer Komödie zu befinden. Wann der Film nachsynchronisiert wurde, liegt zwar nicht in meiner Kenntnis, jedoch muss man eben erwähnen, dass man 1925 in einem Film nicht so geredet hätte. Damals waren die Filme, mal von Dick und Doof Filmen auf eher zurückhaltend ausgelegt, fast schon brav und träge in ihrer Umsetzung, doch das hier dürfte wohl damals die Zuschauerwelt ihren Atem geraubt haben. Einfach meisterlich, welche Qualität die Effekte hier aufweisen können. Entschuldigt, aber ich kann es immer noch nicht glauben. Was jedoch dieser King Kong Verschnitt in seinem lächerlichen Kostüm sollte, der ständig versuchte den Abenteuertrupp aufzuhalten, weiss ich immer noch nicht, doch das dürfte sicher damals schon etwas seltsam und trashig gewirkt haben. Lustig auch die gewissen Verhaltensmuster der Darsteller. Der Journalist zum Beispiel fährt in den Dschungel, von seiner Verlobten angespornt, sie danach heiraten zu dürfen, doch im Dschungel verliebt er sich natürlich in die Wissenschaftlertochter, die er dann alsbald heiraten möchte. Irgendwann in London angekommen, muss er dann erfahren, das seine vermeintliche Verlobte mit einem anderen verheiratet wurde. Herrlich, wenn das alles so einfach ginge, aber irgendwie muss man ja auch in einem total ernst gemeinten Abenteuerfilm die typische Lovestory mit einbauen. Das Ende bietet dann ohnehin wieder endgute Stimmung, wenn der rübergeschiffte Brontosaurier durch Papp - London latscht und zum Finale hin von der Golden Gate Brigde kracht. Geil, und das in einem Film, aus einer Zeit, indem Monsterfilme noch gar keinen Überboom hatten.
Fazit:
Absolut meisterlicher und beeindruckender Abenteuer, -Dinosaurier und Monstermovie der in seiner kompletten Inszenierung einfach bloss verwundert. Eben aufgrund seines Alters sind die Effekte und die Dinosaurier einfach exzellent umgesetzt, aus heutiger Sicht wirkt das natürlich herzlich trashig, ist aber so mitunter absolut kurzweilig.
Ein Kuriosum an Film, den ich jedem Monsterfilmfan der 50er bloss ans Herz legen kann. Grandios.
84%