Drei Männer und ihr Baby…02.01.2008
Wenn die heiligen Hallen Hollywoods Filme ausspucken, von denen es heißt, sie seien kultverdächtig, haben gar „eine gehörige Prise schwarzen Humor“ oder seien „noch besser als“, möglicherweise sogar „wo Mary aufhört, fängt dieser Film erst an“, wenn also solche Parolen vom Plakat oder dem Cover der DVD auf den Betrachter einschreien, ja, dann sollte man vorsorglich einen Schritt zurücktreten, denn nur sehr selten werden die vollmundig gemachten Versprechen gehalten, viel öfter jedoch entpuppt sich der Film als fade Mogelpackung. Denn die richtig guten Filme bewerben sich per Mundpropaganda, da freut man sich dann umso mehr, wenn man solch einen kleinen Schläfer im Regal stehen hat. Der Film rund um eine recht prächtig aussehende Dame und ihre drei Liebhaber gehört nun in die Mitte der beiden Extreme, denn er ist nicht wirklich schlecht, aber auf gar keinen Fall etwas ganz besonderes…oder gar kultverdächtig…
Jewel nun, die im bürgerlichen Leben auf den Namen Liv Tyler hört, hat ein Ziel vor Augen. Sie möchte gerne ein Haus, schön eingerichtet, mit bissl Luxus, dann vielleicht auch einen Mann dazu, paar Kinderlein, man weiß es nicht. Da die Dame nun zu den besser aussehenden auf diesem Planeten gehört, gelingt es ihr schnell, drei Männern den Kopf zu verdrehen: Barkeeper Randy, seinem Cousin und Anwalt Carl sowie die dicklichen Polizisten Dehling. Schön, daß Randy ein Haus sein eigen nennt, dumm aber, daß er seinen Job verliert und auch sonst recht trüb herumhängt…da greift Frau schnell zu weiblichen Mitteln. Der Zuseher steigt nicht sogleich hinter das ganze Treiben, sondern erfährt die Geschichte aus den Beichten der drei Hauptfiguren, bevor dann im großen Finale ein vierter Vertreter des männlichen Geschlechts die Dame zu sich nach Hause bringt.
Die Grundsituation und die Erzählstruktur des Films sind in der Tat amüsant, indes verliert der Film minütlich an Schwung. Natürlich ist Frau Tyler hübsch anzusehen, doch mehr als mit Schmollmund und knappen Kleidchen angetan herumzustehen kann sie nicht, und das ist für eine Hauptrolle recht wenig. Besser schon ist da Michael Douglas, mit fiesem Scheitel, der sich in einer fiesen Bingohalle die Beichte von Randy angedeihen läßt. Von allen männlichen Darstellern ist diese Figur zwar mit wenig Leinwandzeit bedacht, aber Douglas macht auch aus zehn Minuten einen großen Auftritt. Ansonsten viel Schatten und nur wenig Licht, einige Klischees und am Ende eine Schießerei nach Art von True Romance, nur schlechter. Der Film ist wenigstens kurz, und so wird Langeweile vermieden, aber ein echter Geheimtip ist die Nacht bei McCools nun wirklich nicht, denn dazu ist der Film zu wenig amüsant - 6/10.