Nachdem Rose ein Buch gelesen hat, stellt sie nach dem Verarbeiten des Inhalts fest, dass sie in einem Haus lebt welches auf den Pforten des Bösen errichtet wurde. Sie schreibt umgehend einen Brief an ihren Bruder Marc. Doch bevor Marc den Inhalt des Briefes erfährt kommt es zu den ersten Todesfällen. Marc macht sich auf den Weg nach New York zu seiner Schwester. Diese ist allerdings verschollen und Marc steht vor einem Rätsel, dass den Tod als Begleiter hat.
Dario Argentos Fortsetzung zum sensationellen „Suspiria“ ist schlichtweg als reine Filmkunst zu deklarieren. Argento geht detailliert und mit reiner Perfektion vor. Die technische Seite des Films birgt großartige Schnittfolgen und eine brillante Kameraarbeit. Herrliche Kamerafahrten durch eine mysteriöse Welt. Eine Welt dessen Rätsel eine absurde Form der Lösung hütet.
Wir starten mit kleinem und perfekt ausgewähltem Beiwerk, sprich dem Einsatz von Windmaschinen, die Rose in einem graziösen Licht stehen lassen. Atemberaubende Aufnahmen unter Wasser und der Beleuchtung der dort lauernden Gefahr. Allein Varellis Prolog zu Beginn des Films lässt (ob im deutschen, italienischen oder englischen Wortlaut) stets eine Form von Cutis Anserina resultieren. Wohlklingend mit Keith Emersons brillanter Begleitung am Tasteninstrument.
Dabei beginnt man bereits abzutauchen in eine Welt, die von der Farbe Rot und Blau dominiert wird. Eine Farbauswahl die auch innerhalb „Suspiria“ seine Überzeugungskraft demonstrierte. Ein weiteres Element das an „Suspiria“ erinnert ist eine erneute Taxifahrt im strömenden Regen. Damit wären wir auch schon Ende der Parallelen, denn „Suspiria“ und „Inferno“ sind zwei sehr unterschiedliche Filme, die sich einzig in ihrer Genialität gleichen. „Suspiria“ geht sehr straight zu Werke, dem Zuschauer wird schnell vermittelt worum es geht und wo er sich befindet. „Inferno“ hingegen ist eher feinfühlig, der Dialog ist ein vordergründiger Helfer um sich innerhalb Argentos Welt zu vertiefen bzw. um in Argentos Welt anzukommen. „Inferno“ gibt reichlich Hinweise, „Inferno“ versteht es zu vermitteln, aber nur an ein Publikum, welches sich aufmerksam dem Gesamtwerk stellen kann.
Was hier an visuellen Momenten geboten wird und diese zu rühmen würde einfach den Rahmen sprengen. Es tummeln sich einfach zu viele geniale Momente innerhalb Argentos „Inferno“. Angefangen bei einigen hervorragenden Kamerafahrten bis hin zur perfekten Beleuchtung der Szenerien. Was die Musik anbelangt, so steht Keith Emersons Soundtrack genauso außer Frage, wie Verdis „Va Pensiero“. Es ist beeindruckend wie Argento bzw. Romano Albani mit der Kamera zu spielen vermag und Verdis brillante Musik in einem vollkommen anderen und morbiden Glanz erscheinen lässt.
Argento lässt mit „Inferno“ Morde zu Kunst werden. Er zelebriert den Tod in einer kunstvoll morbiden und ganz eigenen Art. Eine Art die als brillant, göttlich, perfekt oder unerreichbar bezeichnet werden kann.
Fazit: Ein visuelles wie auch auditives Meisterwerk das mit Intelligenz untermauert ist. Kurz gesagt: Filmtechnische Perfektion.