In der Gewalt der Zombies gehört zu den schlechtesten Streifen, die Vielfilmer Joe D´Amato in seiner langen Karriere verbrochen hat. Vielleicht aber gerade deswegen gehört dieser Exploiter zu den meistzitierten Zombie-Filmen, obwohl in Punkto Handlung, Logik, Drehbuch, schauspielerischem Können und Schnittechnik damit ein Level erreicht war, das bestenfalls noch von Hinterhof-Amateurfilmern späterer Jahrzehnte unterschritten wurde.
Der Film beginnt mit Aufnahmen aus einer Irrenanstalt, in der George Eastman (klar ist er dabei, wie fast immer) ein heißes Date hat - heimlich schiebt er im Halbdunkel eine schnelle Nummer mit Fiona (Dirce Funari), "Runter mit der Hose" sagt sie noch, aber Eastman behält trotz heißer Action die Hose an - ein Umstand, dem man in diesem Film noch öfter begegnen wird. Dann wird recht schnell auf eine Bootsfahrt übergeleitet, wo Eastman schon eine andere Braut an Deck begutachtet. Weiter gehts mit Mark Shannon als Geschäftsmann John Wilson, der eine Insel pachten will. Er vergnügt sich nach Vertragsunterzeichnung mit zwei Schönheiten, wobei es hier recht explizit wird - eigentlich ist In der Gewalt der Zombies (es liegt mir die große Hartbox von X-Rated vor) mehr ein Bumsfilmchen, in dem zufällig auch Zombies eine Rolle spielen. Die Untoten übrigens tauchen nach knapp 12 Minuten zum ersten Mal kurz auf. Wirklich zombig wird es nach fast einer halben Stunde, als einer der Untoten in einem Raum einer Klinik erwacht - maskentechnisch gar nicht mal schlecht gemacht und der einzigste Anknüpfungspunkt zu Romeros Meisterwerk Dawn of the Dead. Alles, was danach noch kommt, ist in Hinblick auf Zombies erbärmlich bis schlicht lächerlich geraten.
Auf der Insel wohnen ein alter Eingeborener und seine junge Tochter (Laura Gemser) - die beiden warnen den Geschäftsmann, seine Pläne mit/auf der Insel umzusetzen, was diesen jedoch nicht stört. Also steigen dann irgendwann Zombies aus ihren Gräbern bzw. aus dem Sand und als "Höhepunkt" bekommt der Geschäftsmann sein bestes Stück abgebissen, von Laura natürlich. Die übrigens agiert in weiteren Szenen so stocksteif wie man sie aus ihren anderen Erotikstreifen kennt. Eine Lesbenszene am Strand mit Fiona (Dirce Funari) gibts noch als Zugabe von ihr, und Eastman darf dann im hüfthohen Wasser stehend auch nochmals eine Nummer schieben, selbstverständlich in hautengen Jeans - er ist halt ein ganz besonderer Künstler... Was neben den schwach dargestellten Zombies zwischen den Bumseinlagen immer wieder katastrophal ins Auge fällt, sind die im hellsten Sonnenschein gedrehten Szenen, die mittels vollkommen unzureichendem Blaufilter in der Nacht spielen sollen. Weiters stören neben den unpassenden Hardcore-Szenen, die gar nicht recht zur Zombieinsel-Thematik passen wollen, diverse nicht synchronisierte Passagen, in denen - deutsch untertitelt - englisch gesprochen wird.
Insgesamt ist In der Gewalt der Zombies also ein äußerst zweifelhaftes Vergnügen, bei dem man öfters einfach abdrehen will, weil es außer ein paar (wenigstens nicht häßlichen) Damen einfach nichts zu sehen gibt. For Fans only! 1 Punkt.