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Manchen Filmen kann man schon das Prädikat „konsumierenswert“ geben, auch wenn man den Film überhaupt nicht kennt. Zu dieser Gattung von Filmen gehört „Mörderbestien“, da bei ihm der immer für eine Trash-Perle gute Joe D’Amato Regie führte und Klaus Kinski mitspielt. Kann ein solcher Film schlecht sein?

Ja. Der Film, der sich hinter dem absolut hirnlosen Titel, der keinen Bezug zur Geschichte hat, verbirgt, ist ein wirklich schwaches Machwerk. Es wird eine langatmige Geschichte um die Rückkehr eines toten Mädchens erzählt, die in ihrer Entwicklung voraussehbar ist und wirklich niemanden in Spannung versetzt. Dieser müde Plot wird mit einigen Poe-Elementen aufgemotzt, um sich selbst einen Anschein von Tiefgang mittels Wiedererkennung zu geben.

Nun sind wir als D’Amato-Kenner ja vom Meister nicht unbedingt gute Handlungsstränge gewohnt. Aber dafür kennen wir sein von Zeit zu Zeit durchblitzendes Genie in der Regie und seine Liebe zu Gore-Effekten. Einen gewaltigen Goreeffekt kann ich mir bei diesem Film nicht vorstellen (sorry, ich habe mir die Version von Best Entertainment zugelegt – da kann man zu der Frage nach filmischer Gewalt nun wirklich nicht ernsthaft mitreden), da die Zahl der Opfer zu gering ist. Gering ist auch das Budget gewesen. Sonst hätte man sich einer besseren Tricktechnik bedient.
Was ist mit der Regie. D’Amato liefert einen ziemlichen Einheitsbrei ab, der schwer das Gefühl vermittelt, unmotiviert runtergekurbelt worden zu sein. Nur in einer Szene merkt man, was der Meister, wenn er denn will, auf dem Kasten hat. Ich finde die Entstehung der Dreiecksbeziehung filmisch wirklich gut umgesetzt. D’Amato kann, wenn er will. Ansonsten bemüht er sich, durch Schnitt und Kamera die Budgetschwächen zu kaschieren. Das gelingt ihm mäßig, wie bei dem Kutschenunfall gut zu sehen ist.

Es obliegt also Klaus Kinski, diesen Film raus zu reißen. Wir wissen vom guten Klaus, dass er, wenn er denn Lust hat, aus dem größten Mist ein cineastisches Erlebnis machen kann. Leider hatte Klaus keine Lust. Seine Rolle gibt beim besten Willen nichts her, und deshalb strengt er sich auch nicht an. Der Rest der Schauspieler ist nicht der Rede wert. Hier wurden das übliche italienische Mittelmaß gecastet, das dem Zuschauer weder positiv noch negativ in Erinnerung bleiben kann.

Der Film „Mörderbestien“ ist trotz der viel versprechenden Namen von D’Amato und Kinski eine grobe Enttäuschung. Er lohnt sich nur für die treusten Anhänger der beiden. Der Rest schaut sich besser etwas anderes an. Denn mehr als 3 von 10 Punkten hat dieser Streifen wirklich nicht verdient.

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