Handlung:
Aus Langeweile betreiben einige begüterte junge Leute, darunter das Pärchen William und Ula, ein gefährliches Spiel namens "Infiltration". Beim nächtlichen Übersetzen über einen Fluß geraten sie in die Hände des sadistischen Gefängniswärters Kufard (war ja nur eine Frage der Zeit, bis Paul Naschy in einem Spanien-Streifen von Herrn Yuzna mitspielen würde). William wird von Ula getrennt und zur Zwangsarbeit abgeordert. Nach etwa einem Jahr gelingt ihm die Flucht, gekettet an einen schwarzen Mithäftling, wie Tony Curtis und Sidney Poitier es einst vormachten. Die Flucht in Ketten währt jedoch nicht lange, da Williams Brother von einem billig animierten Stahl-Plüsch-Köter von der Kette abgefrühstückt wird. Für William beginnt eine endlos scheinende Flucht und eine so gut wie aussichtslose Suche nach Ula.
Daß Brian Yuzna anscheinend keine Hunde mag, wofür ich volles Verständnis habe, hat er schon in seiner feinfühligen Zahnarzt-Romanze "The Dentist" mittels einer hochemotionalen Szene zwischen Corbin Bernsen und einem Dobermann zart anklingen lassen. "Rottweiler" ist eine leider nur durchschnittliche Arbeit, obwohl der Film dank Yuznas Routine auch mit wenig Budget letztlich solide und ganz spannend ausfällt. Jedoch wird der böse Wuff-Wuff lange nicht so effektvoll in Szene gesetzt, wie es mit etwas mehr Phantasie möglich gewesen wäre. Mit Filmblut wird hier zwar nicht allzu geizig, aber auch nicht eben orgiastisch umgegangen. Das Hauptproblem ist jedoch, daß Hundi mit seinen Terminator-Blinkeäuglein und seinen künstlichen Bewegungen einfach recht albern herüberkommt. Ein weiteres, wenn auch subjektives Problem liegt darin, daß die Schauspieler allesamt recht unsympathisch wirken, allen voran der Hauptdarsteller, der mit seiner Haut-und-Knochen-Statur für den besten Freund des Menschen doch eigentlich einen recht unattraktiven Happen darstellen müßte. Dafür rennt er auch mal längere Zeit unbekleidet durchs Bild, was den Film nicht gerade sehenswerter macht. Pluspunkt des Films sind die interessanten, unamerikanischen Wendungen der Handlung, die den Streifen letztlich vor der C-Film-Schublade zu bewahren vermögen. Unterm Strich bleibt ein nicht weltbewegender, aber auch nicht langweiliger Routinestreifen von einem Yuzna, der sich gerade nicht auf dem Gipfel der Kreativität befindet.