Zwei Gefangene nutzen die Gunst der Stunde und fliehen aus irgendeinme spanischen Knast, nur werden sie von einem etwas seltsamen Hund gestellt, der einem von ihnen den Garaus macht.
Der andere flieht weiter und durchlebt eine kleine Tour de Force. Spanien von seiner dunkelsten Seite!
Ha! Von wegen! Spanien von seiner schönsten Seite! Die Langschaftsaufnahmen sind der eigentliche Star des Films und so ziemlich das einzige, das Yuzna in seinen spanischen Jahren dazugelernt zu haben scheint.
Überzeugten seine früheren Werke vor allem durch krasse Effekte und so manch plazierten Witz, schwächelten aber in Kamera und Schauspielerführung, so wirken seine letzten Filme sehr professionell und reglerecht schön anzusehen. Schon Reanimator 3 sah echt gut aus. Und mit diesem Film hat auch Rottweiler so einiges gemein - man verzichtet fast vollständig auf den inzwischen so verschwenderisch eingesetzten Spass, der moderne Horrorfilme mehr zu Komödien macht, weil man es nicht schafft, Spannung zu erzeugen. Yuzna bleibt sehr ernst und das imponiert mir ungemein. Sicher ist seine Story nicht besonders durchdacht oder gar erklärt und die Geschichte zieht sich zum Ende hin wie ein geschmackloser Kaugummi, doch es gibt auch viele schöne und ungewöhnliche Sequenzen. Rein auf den Inhalt reduziert, hätte der Film direkt aus den Achtzigern kommen können, doch der Regisseur bleibt doch modern und gleitet nicht in Trash ab.
Die groben Fehler der Produktion:
Ungewohnterweise kommt es trotz so mancher Gelegenheit zu kaum blutigen Szenen. Die Zurückhaltung tut dem Film nicht gerade gut, denn die Fans erwarten so etwas.
Das "Monster" dagegen, so eine Art Hunde-Terminator ist ganz gelungen, ich fand schon immer, dass Rottweiler von vorneherein in einen Käfig gehören, so kriegt man auch hier einen beängstigenden Gegner vorgesetzt, den allerdings eine etwas eigenwillige und völlig unsinnige Mystik zu umgeben scheint. Wenn man diese wenigen Szenen übersieht, bekommt man einen astreinen Horror-Actionstreifen, der Spannung, Krawumm, aber eben auch jene tollen Landschaftsbilder zeigt, so als wollte Yuzna erklären, warum er lieber dort als in den USA arbeitet. Ich jedenfalls bin überzeugt.
Leider gibt es auch ziemlich schwer nachvollziehbare Charaktere in den Nebenrollen, wie z.B. die Nutte oder die Mutter des kleinen Mädchens. Da gibt es übrigends auch eine recht schwer verdauliche Szene, wo die KLeine ihrer Mami beim Sterben zusehen muss, da war ich emotional doch ziemlich ergriffen. Schnief.
Dass Naschy nicht mehr als einen Gastauftritt absolviert, und nicht als der eigentliche Gegner aufgebaut wird, tut dem Film auch gut, weil der Mann zwar immer noch einen guten, fiesen Blick draufhat, aber das war es auch schon.
Das eigentliche Problem, neben den etwas spärlichen Effekten (Hand ab, Kopf, Schusswunden, und manchmal kaut der Hund auf etwas rohem Fleisch), ist die eigentlich gar nicht so überraschende Story, die uns die Macher in einer nur scheinbar spannenden "Ich-kann-mich-nicht-erinnern-"Weise unterreiben wollen, voll für den A..... und nicht nachvollziehbar.
Dennoch, ein unterhaltsamer Film, nicht ohne Schwächen, für den man nicht allzu viele Moneten investieren sollte.
Die deutsche Fassung sollte ohne grosse Probleme eine 16er Freigabe erreichen können, was wohl alles sagt.
Ein gutes Ding wäre allerdings, wenn Yuzna vielleicht doch noch einen Unrated-Upgrade nachschieben würde, denn man merkt schon, dass an einigen Stellen für die Freigabe rumgeschnippelt wurde.