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Kathleen Riley, eine allein stehende, engagierte Pflichtverteidigerin, lebt für ihren Beruf. Da sie seit über einem Jahr aber nun schon keinen Urlaub mehr hatte, ist sie müde und ausgebrannt. Umso mehr schlägt es ihr aufs Gemüt, dass ihr Richter Helms einen Tag vor ihrem geplanten Urlaubsantritt noch schnell einen Fall zu teilt. Die Sekretärin eines Richters wurde am Flussufer ermordet aufgefunden nachdem sich dieser kurz zuvor das Leben nahm. Da man in der Nähe des Tatorts einen Obdachlosen mit einem Messer als vermeintlicher Tatwaffe und den Ausweis der Toten gefunden hatte, scheint der Fall klar zu sein und aufgrund der Indizien nicht allzu schwierig.

Mit Suspect schuf Peter Yates einen sehr gelungenen Thriller als eine spannende Mischung zwischen Krimi und Gerichtsstand. Vor allem aber die Darsteller liefern eine unerwartet gute Leistung ab. Cher ist wirklich nicht nur eine Sängerin, die mal eben ins Schauspielfach reingeschnuppert hat, sondern sie kann wirklich gut spielen und vor allem sah sie 1987 noch recht normal aus (zumindest die meisten Körperteile scheinen noch natürlichen Ursprungs zu sein). Auch Dennis Quaid, den man sonst eher im komödiantischen Genre vermutet gibt einen guten Politikschleimer, der aber sein Rechtsbewußtsein entdeckt, und Zeugen ab, der auf eigene Faust den Fall aufrollt und mit der Pflichtverteidigerin ein gut harmonierendes Duo abgibt.
Hier führt ein vermeintlich schlichter Raubüberfall eines Obdachlosen wegen stolzen 9 Dollar und der Ermordung einer scheinbar unbedeutenden Frau durch die Ermittlungen einer Pflichtverteidigung und eines Jurymitglieds allerdings in eine höhere Sphäre bis hin in die hohe Politik. Man verzichtet hierbei bewußt auf wilde Action, Verfolgungsjagden und Geballer, was aber der Spannung keinen Abbruch tut. Die Handlung splittet sich dabei zwischen der laufenden Gerichtsverhandlung und den Erkenntnissen außerhalb, bei denen Stück für Stück erst ungereimte Verdachtsmomente auftauchen, aber dann nähert man sich doch sukzessive der Wahrheit, denn selbstverständlich ist der Penner nur ein Bauernopfer des wahren Mörders. Nebenbei wird dieser von einem recht jungen Liam Neeson mal wieder bravourös verkörpert, den man anfangs mit Struwelpetermatte und Zauselbart kaum erkennen kann.
Suspect ist da ein prima Beispiel, das man auch allein mit der guten Story und entsprechenden Darstellern zwei Stunden Laufzeit spannend gestalten kann. Man wartet förmlich auf die Enthüllung des wahren Mörders und bekommt ständig neue Schnipsel serviert, die sich am Ende zu einem stimmigen Bild vereinen. Gelungenes Teil.
8/10

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