Review

Abenteuerfilm. Fantasy. Tierhorror. Martial Arts. Splatter. Komödie. Action. Erotik. Kannibalenfilm. Und Trash. All diese Filmgenres vereint in einem einzigen Film? Jaaaaa!

Ehrlich gesagt hätte ich niemals erwartet, dass dieses Machwerk auch nur schon annähernd so kurzweilig/gut ist, wie der (bekannteste) Filmtitel. Aber JUNGLE VIRGIN FORCE ist sogar noch viel besser!

Es ist wirklich kaum zu glauben, was dem Zuschauer hier alles geboten wird. Und ich habe schon etliche Trash-Granaten aus Indonesien wie etwa VIRGINS OF HELL, BLIND WARRIOR, LADY TERMINATOR usw. gesehen...

Hm, wo soll ich denn nur beginnen? Gleich nach dem Vorspann sieht man einige nur leicht bekleidete Frauen. Bevor sie sich gemeinsam im Wasser vergnügen, entledigen sie sich auch noch ihrer Bikinioberteile. Plötzlich taucht ein Krokodil auf... Da schwingt sich Jelita (Lidya Kandow) an eine Liane klammernd herbei – und tötet das Krokodil nach einem kurzen, aber heftigen, Unterwasserkampf.

Zusammen mit dem Krokodilangriff im Mondofilm CANNIBAL AMERICANA – DIE GRAUSAMEN UND DIE WILDEN, muss dies die "trashigste“ vergleichbare Szene der gesamten Filmgeschichte sein!

Und weiter geht’s:
Es kommt zu einem Kampf zwischen den leicht bekleideten Jungelbewohnerinnen und männlichen Eingeborenen, die sich eher wie wilde Tiere benehmen. Zahlreiche menschliche Körper werden während den Kämpfen von Pfeilen oder Speeren durchbohrt. Eine Frau wird von mehreren Männern von einer steilen Felsklippe hinuntergestoßen...

Später folgen dann beispielsweise auch einige wenige Szenen, die man eher in einem typischen Kannibalenfilm erwartet hätte. Eine Frau wird geköpft, wenig später ein Mann in kleine Teile "zerrissen“ – die einzelnen Fleischstücke/Körperteile werden danach sofort genüsslich verspeist...

Ja, für Gore-Freaks gibt es in PERAWAN RIMBA doch einiges zu sehen! Eine Goreszene zum Beispiel, hätte man eher in einem Film wie BODY MELT oder THE INCREDIBLE MELTING MAN erwartet: Der gesamte Körper einer Gefangenen wird verzaubert und dann offenbar so heiß, dass die gesamte Haut (mitsamt Knochen) "verschmilzt“...

JUNGLE VIRGIN FORCE bietet jedoch noch viel, viel mehr: Voodoo-Rituale, Schlangentänze, ein verborgener Schatz, ein Oberpriester mit übernatürlichen Kräften, ach, ich könnte noch so viele Details erwähnen! Natürlich werde ich dies jetzt jedoch nicht tun.

Die meisten der (Amateur-)Darsteller spielen unglaublich schlecht. Die CGI-Effekte sind eine Katastrophe. Einige peinliche Bildmontagen ebenfalls. Ein großer Teil des Scores ist auch mies. Ja, klar, auch die Dialoge sind meist unglaublich lächerlich. Ein kleines Beispiel: Da wird ein Mann von einem massiven Holzpfeil im Rücken getroffen. Sein Kumpel eilt herbei und fragt ihn, ob er o.k. sei...
Ich liebe diesen Film! ;-)

JUNGLE VIRGIN FORCE hat mich einige Male irgendwie an vergleichbare Filme von Jess Franco erinnert. DER GOLDENE TEMPEL DER AMAZONEN erschien etwas später, der deutlich ältere MÄDCHEN, DIE SICH LIEBEN LASSEN bietet ebenfalls einzelne Parallelen. Die größten Unterschiede bestehen darin, dass in den Franco-Filmen viel mehr nackte Haut, dafür aber keine blutigen Effekte zu sehen sind.

PERAWAN RIMBA ist ganz eindeutig eine DER Trash-Perlen aus Indonesien, nein, für mich vermutlich gar DIE Trash-Perle überhaupt!
Nur wenige vergleichbare Filme wie diverse Abschnitte von THE HUNGRY SNAKE WOMAN oder THE WARRIOR AGAINST THE BLIND SWORDSMAN können da mithalten.

Ein unglaublich unterhaltsamer Trash-Genremix (der praktisch nur in Indonesien hat entstehen können)!

9/10


Ach ja, noch rasch etwas zur Zensur. Was man von diversen indonesischen Filmen aus dieser Zeit kennt (zum Beispiel WAR VICTIMS, der ebenfalls 1983 entstand), gilt auch für JUNGLE VIRGIN FORCE: Noch strenger als EIRIN damals in Japan, so haben die Zensurbehörden sogar bei den (kurz) sichtbaren Frauenbrüsten Bildzensur verlangt... :-(

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