Review

~~ Fakten ~~Original: CONSTANTINE (USA 2005)
Produktion: LAUREN SHULER DONNER, BENJAMIN MELNIKER, ...
Regie: FRANCIS LAWRENCE
Darsteller: KEANU REEVES, RACHEL WEISZ, ...
Genre: FANTASY-HORROR
Länge: CA. 116 MINUTEN
FSK: FREIGEGEBEN AB 16 JAHRENHerkunft: DC COMICS/VERTIGO "HELLBLAZER"

Kinovorstellung (Deutschland): FEBRUAR 2005
DVD-Veröffentlichung: JUNI 2005
Free-TV Premiere: ---

~~ Inhaltsangabe ~~

John Constantine (Keanu Reeves) ist ein Kettenraucher wie er im Buche steht und besitzt die Gabe, Dämonen, die auf der Erde inkognito verkehren, zu erkennen, um diese anschließend mit dem Exorzismus aus dem Menschen auszutreiben und wieder zurück in die Hölle zu schicken. Doch in letzter Zeit kommen die Dämonen immer häufiger auf die Erde und werden immer stärker. Zusammen mit der Polizistin Angela (Rachel Weisz) wagt er den offenen Kampf gegen die Ausgeburten der Hölle...

~~ Vorwort ~~

Als Constantine 2005 in die Kinos kam, wusste ich nicht so recht, was ich damit anfangen sollte. Es wurden sensationelle Spezialeffekte versprochen und eine vielschichtige, ideenreiche Story sollte den Zuschauer zu unterhalten wissen. Doch als ich diesen Fantasy-Horrorfilm auf DVD gesehen habe, wurden meine Erwartungen teilweise enttäuscht.

~~ Story ~~

Ich habe ja schon viele Filme über Exorzismus, Teufelsaustreibung oder den Kampf Engel - Dämonen gesehen. Zu nennen wären hier an erster Stelle "Der Exorzist" oder "Im Auftrag des Teufels". Ersterer schockierte zu seiner Zeit (und auch heute noch) mit einer konsequent brutalen Story ohne viel Trara und umso grauenvollen Bildern. Der Letztere beinhaltete eine große Portion Anspruch und tolle Darsteller (u. A. auch Keanu Reeves) und präsentierte dem Zuschauer eine zweieinhalb lange, zu jeder Zeit spannende Geschichte. Außerdem hatten beide Filme einen klaren Standpunkt, was ihre Ziele und ihr Genre betraf.
Doch schlagen wir nun die Kurve zu "Constantine" um, schließlich will ich die beiden Filme ja hier NOCH nicht bewerten. Was diese Filme (und viele andere auch) ausmachte, schlägt bei "Constantine" leider fehl. Dem Film fehlt es in seiner Story an allen Ecken und Kanten an Tiefgang und an dem wirklichen Sinn und Zweck der ganzen Sache. Der Zuschauer im Kino und auch zu Hause kann wohl heutzutage schon sehr hohe Ansprüche an die Story stellen und sich nicht mit nur tollen Bildern und Effekten abspeisen lassen. Leider versucht "Constantine" diesen Umstand zu umgehen und erleidet Schiffbruch.
Neu ist die Story an sich nun wirklich nicht. Wichtig für so einen Film ist sie allemal. Schnell zieht für den Zuschauer die große Langeweile auf und jener fragt sich, wann denn endlich die nächsten Spezialeffekte kommen, um wieder Abwechslung einzubringen. Denn die Story ist nicht nur alt, sondern auch geradlinig ohne jegliche Wendungen oder Überraschungen. Schade, hätte man doch hier schließlich mehr Pep in den Film bringen können. Brav wird dann natürlich auch das Ende nach den gehabten Regeln an den Zuschauer gebracht.

Alles in allem hat mich die Handlung nun wirklich nicht überzeugt. Da wäre viel, viel mehr drin gewesen.

~~ Darsteller ~~

Ich finde ja Keanu Reeves als Schauspieler sehr talentiert und inzwischen auch schon sehr erfahren. Und das nicht nur seitdem er in Matrix gespielt hat. Auch wenn man ihn sofort mit der Figur des Neo in Einklang bringt, hat er doch in vielen anderen tollen Filmen klasse Leistungen erbracht. Auch hier absolviert er eine ihm typisch angepasste Leistung. Leicht von der religiösen Rolle des Neo (Heilsbringer) aus "Matrix Reloaded" angehaucht, spielt er den Geister- und Dämonenjäger Constantine. Dem Herrn Reeves passt diese Rolle wie angegossen und somit hat er keinerlei Probleme, ihn in all seinen Facetten (coole Sprüche, fetzige Kämpfe, keine Aussichten auf eine rosige Zukunft) darzustellen.

Rachel Weisz, bekannt aus "Die Mumie", wirkt zwar neben Keanu Reeves sehr blass, aber spielt an sich gesehen eine sehr solide Darstellung. Ihrer Rolle als die taffe Polizistin Angela, die John Constantine beim Bekämpfen Dämonen zur Seite steht, wird vom Drehbuch auch nicht so viel Spielraum gelassen. Rachel Weisz hat mich aber in den wenigen Szenen, in denen sie alleine spielt und nicht Constantines Schatten steht, überzeugt.

Ansonsten spielen neben diesen beiden Darstellern noch ein Haufen von Dämonen und Engeln (Gabriel, Balthasar, Luzifer, etc..) mit. Die Figuren werden hübsch dargestellt (entweder gefühllos oder hektisch) und ihre Akteure agieren alle auf einem annehmbaren Level.

~~ Spezialeffekte/Toneffekte ~~

Hier kann an "Constantine" nun keiner wirkliche Kritik ausüben - auch ich werde das nicht tun. Denn was uns hier die Macher bieten, sind Effekte (im Ton und im visuellen Bereich), die auf dem aktuellsten Stand der Technik sind und sehr gut aussehen. Die Hölle z. B. ist von seiner Bildgewaltigkeit her kaum zu übertreffen. Die Dämonen sehen alle wirklich grauenvoll aus und die Engel sind auch sehr hübsch gestaltet. Auch die restlichen Effekte (Angela wird durch zig Wände raus gezogen) sind perfekt und lassen keine Zweifel am Können der CGI-Macher aufkommen. Die Spezialeffekte verschmelzen sozusagen mit den realen Bildern zu einer Einheit, und der Zuschauer bekommt das Gefühl, den Bildern alles abzunehmen, da er nicht mehr zwischen Real und PC unterscheiden kann.

Die Toneffekte harmonieren sehr schön mit den visuellen Effekten. Es sind viele Szenen vorhanden, wo das Bild eingefriert. Und dort wird dann dem Zuschauer ein tolles Geräuschspiel in der Kombination zu den Bildern präsentiert. Auch diese überzeugen vollends.

Was fürs Auge und was fürs Ohr bietet "Constantine" allemal etwas.

~~ Atmosphäre ~~

"Constantine" spielt hauptsächlich im Dunkeln in der Nacht oder in tristen Gebäuden. Somit versetzt die Atmosphäre den Betrachter mitten ins Geschehen. In Szenen, die draußen spielen, herrscht stets vollkommene Trostlosigkeit und Dunkelheit, und der immerwährende Regen tut noch seinen Senf dazu. Fast hatte ich das Gefühl, als ob die Aussichtslosigkeit unseres (Anti-) Helden durch die pessimistische Atmosphäre an den Zuschauer getragen werden soll. Und wenn ich ein solches Gefühl entwickle, dann kann die Atmosphäre eigentlich nur gelungen sein. Und durch die gelungene Atmosphäre kommen auch Ansätze von Spannung auf.

Also kommt bei "Constantine" richtige Endzeit-Stimmung auf, in der man nicht gerne leben würde und die von Pessimismus durchzogen ist.

~~ Action ~~

Richtige Actionszenen beinhaltet "Constantine" nicht. Dafür beschäftigt sich der Film zu sehr mit der Thematik und mit den Figuren. Einzig die Szenen mit den Spezialeffekten bieten was für die kurzweilige Unterhaltung.

Ich bin auch sowieso der Meinung, dass unnötige, kopflose Action den Film noch mehr Minuspunkte hinsichtlich eines Overkills beschert hätte. Somit bleibt dies dem Fantasy-Horrorfilm gespart.

~~ Fazit ~~

Ich würde mal sagen, Technik hui, Story pfui. Große Langeweile kam bei mir zwar nicht auf, aber eine tolle, neue Story bietet der Film nun mal nicht. Einen Punkt in Richtung >gut< bekommt er nur dadurch, dass er zwei gute Darsteller aufweisen kann und der Regisseur Francis Lawrence hier sein Debüt gibt.
Einmal kann man sich den Film auf jeden Fall antun, vor allem um etwas für die Sinne (Auge, Ohr) zu bieten. Zu den Meisterwerken im Genre jedoch gehört er nicht.3/5 oder 6/10 Punkten.

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