Drachenfeuer und Zigarettenqualm
Als John Constantine 1988 seine erste Soloheftreihe (Hellblazer) bei VERTIGO Comics bekam, konnten sich seine Schöpfer Alan Moore und Steve Bissette mit Sicherheit noch nicht mal im Traum vorstellen, dass Ihr finsterer Held gut 17 Jahre später, von Keanu Reeves gespielt, in einem Kinofilm auf der großen Leinwand für ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Himmel und Hölle auf Erden sorgen würde.
Unter der Regie von Francis Lawrence sollte es nun aber im Februar 2005 soweit sein und Fans der Comicreihe, sowie Keanu Reeves Fans, Freunde des Actionfilms und andere Cineasten, waren sicherlich nach dem aufregenden Trailer, den es zu sehen gab, sehr auf die Verfilmung ge-spannt. Was es dann aber zu sehen gibt, ist eine etwas halbgare Umsetzung der Vorlage, einen guten Reeves und recht solide Action in düsterer Atmosphäre. Der nötige Tiefgang, den Constantine aus dem Comic hat, versucht der Hauptdarsteller schon gut rüber zu bringen, aber aufgrund des mangelhaften Drehbuchs schafft er es nicht ganz. Wird doch der Zuschauer und Nichtkenner des Comics doch zu scheibchenweise aufgeklärt, was den Sinn des Ganzen und Constantine’s Mission angeht. Dem Hellblazer Fan ist das egal, er bekommt Probleme bei einigen Drehbucheinfällen, die es so einfach nicht im Heft gibt, die aber offensichtlich nur eingebaut wurden, um mit zusätzlichen Actionsequenzen den Streifen zu „frisieren“, während andere Handlungsstränge holperig und unlogische bleiben.
Doch als dies sind relativ kleine Mangel, über die ruhig hinweggeschaut werden kann, denn trotz des weltbekannten und guten Schauspielers in der Rolle des John Constantine steht CONSTANTINE doch etwas abseits der üblichen Hollywood Mainstream Geschichten, weil sein Stil und seine Atmosphäre dem Zuschauer schon nicht so ganz vertraut vorkommt. Das ist gut so! 8/10