Okay, Bibelstunde! Ultra-Trash, der sich den klassischen Stoff zur Vorlage nimmt, um dabei jedoch nicht allzu blasphemisch zu wirken. Als Eva in den Apfel biss, da wurden sie und Adam aus dem Paradies vertrieben und eine beschwerliche Reise begann. Und siehe da: Die Welt da draußen war kein botanischer Garten mehr, sondern voller Neandertaler, Flugsaurier und dunklen Höhlen. Doch wenn sie nicht gestorben sind und sich nicht verlaufen haben, dann wandern sie noch heute ziellos durch die Gegend.
Im Grunde genommen könnte man "Adam & Eva" als Abenteuer-Exploitation oder auch als Steinzeit-Exploitation beschreiben, der die beiden Titelfiguren zu den Helden eines fast schon kindlich-banalen Survivalcomics macht. Auch hier ist der Weg das Ziel, die Handlung so hauchdünn wie die Sommerwind in Evas blonden Haaren. Derweil versuchen Schauspieler im Bärenkostüm oder herzerfrischend drollige Höhlenmenschen den Zuschauer bei Laune zu halten. Das gelingt überwiegend recht gut, wenngleich der Film mit der einen oder anderen Länge zu kämpfen hat.
Auch fällt kaum ein Wort bei der Vertreibung aus dem Paradies. Wird am Anfang noch regelrechter Postkartenkitsch im botanischen Garten inklusive freilaufender Tiger und Flamigos verbraten, so geht es vom Geröll über die Wüste bis raufzus in die verschneiten Höhen, ohne dass die Story von irgendwelchen Subplots oder tiefergreifenden Aspekten begleitet wäre. Dennoch wurde der Kunstschuss versucht, zu dem Trash auch noch diverse Arthaus-Aspekte anzugliedern, wobei die (unfreiwillige) Komik schnell die Oberhand gewinnt. Auch im Exploitationbereich kocht der Streifen eher auf Sparflamme, bei der die Ausweidung des besagten Flugsauriers zumindest noch ein bisschen Ekelkost auf die ansonsten spärlich ausgestattete Speisekarte bringt.
Trotzdem ist "Adam & Eve" eine Kuriosität für sich, die man irgendwo zwischen Kitsch und Selbstfindungstrip ansiedeln könnte. Als Abenteuerfilm oder gar Exploitation sicherlich der reinste Schmalspur, im Gesamteindruck alles andere als unsympathisch. 7 von 10 Punkten.