Neben "Boulevard der Dämmerung" einer der bedeutendsten Seitenhiebe auf die damals schon längst bröckelnde Hollywood-Fassade. Neben dem generell nicht unüblichem Zwist und Konkurrenzverhältnis zwischen Geschwistern wird das triste Leben von vergessenen Stars und denen die es nicht mal zu diesen Status geschafft haben gezeigt. Hervorragend besetzt ist das Ganze durch eben zwei solche ehemaligen Giganten, aber wenn man über diesen Film spricht muss zwangsläufig vor allem ein Name fallen: Bette Davis. Wahnsinn, im wahrsten Sinne des Wortes. Hier wurde mal zurecht eine Schauspielleistung mit einem Oscar prämiert. Sie war ja stets eine der wenigen Frauen auf dem Planeten bei der Männer das Zittern bekamen, einerseits durch ihre kühle, sich vom Standard abhebende erotische Ausstrahlung, andererseits durch enorme körperliche Präsenz, dem Ausdruck der Unbeugsamkeit, aber trotzdem auch Labilität. Einfach eine stets tickende Bombe. Und hier explodiert sie, ist wie, nein, sie ist besessen.
Insgesamt also ein rundum gelungener Psychothriller/Drama mit nur einem Manko: warum wurde er 1962 noch (komplett) in schwarz/weiss gedreht?