kurz angerissen*
Von der Zeit wurde diese zum Kinofilm aufgeblasene Quasi-Werkschau des Weird Al Yankovich nicht etwa deswegen zum Kult erklärt, weil sie besonders geistreich gewesen wäre in dem Versuch, die amerikanische Film- und Fernsehkultur zu parodieren. Im Gegenteil, der nach Monty-Python-Manier aus Sketchen zusammengefügte Flickenteppich von Film ist unsauber vernäht, und die Versuche, die Pointen zum Platzen zu bringen, gleichen dem Bild eines Mannes, der mit rotem Kopf erfolglos versucht, das Volumen eines Luftballons auf die Probe zu stellen. Schließlich muss sich das Publikum mit vielen bunten Luftblasen zufrieden geben, denen es nie vergönnt sein wird, in Fetzen gesprengt zu werden. Ob da nun der Abenteurer mit der Peitsche vor einer riesigen Felskugel um den Erdball flüchtet oder Sylvester Stallones Gipsabdruck für die aus Plastik nachgebildete Muskelmasse eines wild um sich feuernden Idioten herhalten muss... am Ende ist da immer nur ein seltsamer Typ mit Fliegerbrille, der ebenso in diese Zeit gehört wie die Popkultur, derer er sich annimmt.
"U.H.F." ist von wenigen Ausnahmen abgesehen nicht besonders witzig, milde ausgedrückt. Und doch ist das Vermächtnis eines Akkordeonspielers für das Kino ebenso zur Existenz berechtigt wie beispielsweise ein "8 Mile" mit Eminem. Yankovich ist kein Schauspieler; in den meisten Szenen schaut er so ausdruckslos aus der Wäsche wie eine grasende Kuh auf der Weide und hat dadurch entscheidenden Anteil daran, dass viele Gags nicht zünden wollen. Doch strahlt er damit eine gewisse Authentizität aus, die sich in letzter Instanz dann wohl durchgesetzt hat, als sich die Filmgeschichte dafür entscheiden musste, ob sie dieses Machwerk um eine Underdog-Radiostation für immer verscharren oder doch in der Ahnenhalle von Hollywoods Obskuritäten ausstellen wollte.
Umringt von Darstellern wie Michael Richards, die ähnlich funktionieren wie Weird Al selbst, wird ein Schuh draus. Das völlig naive Finale nimmt im Grunde bereits vorweg, wie ein Adam Sandler in den 90er Jahren viele seiner erfolgreichen Komödien ausklingen lassen würde: Während die Underdogs den Fieslingen voller Genugtuung die Hosen runterziehen, wird das Publikum vor dem Fernseher sozusagen live in die Situation gezogen, vertreten durch Statisten, die den Helden wie in einer Arena umringen und ihm zujubeln, während er die düsteren Pläne des Widersachers mit den Winkelzügen eines ausgebufften Anwalts, mit seinen eigenen Waffen also, genüsslich zerschlägt.
Das Herz der Masse zu gewinnen, kann manchmal so einfach sein.
*weitere Informationen: siehe Profil