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Christian Slater, Actionfilm, Ölmafia? Drei Begriffe die für die Institution des B-Movies schlechthin stehen. Und wer diese Erwartungshaltung haben sollte wird keineswegs enttäuscht. "The Deal" ist solide Handwerkskunst, ein auf dem Reißbrett entworfener Plot, einem demselben dienenden Dialogdesign, gezielt eingesetzte und sauber umgesetzte Actionsequenzen und bewußte Thrillerelemente mit dazugehörigen Schnittmustern.

Grob gesagt: Die Demokratieexportnation Nr. 1 führt a bisserl Krieg, mal wieder, gegen die Ölexportnation Nr. 1 - USA gegen Schurkenstaat. Blöd für die ölverschwenderischen Amis, weil deswegen kein Öl mehr kommt. Mal davon abgesehen daß die USA niemals Krieg führen würden wenn sie dadurch keine Öllieferungen mehr erhalten würden baut sich daraus ein durchaus interessantes Szenario auf: Über wieviel Leichen geht ein Ölkonzern um im dicken Geschäft zu bleiben? Mit Blick auf die heutigen Situationen (Irak, Nigeria usw. usf.) ist diese Grundidee gar nicht mal schlecht oder an den Haaren herbeigezogen.

Auch die daraus konstruierte Story nicht: Über ein Mittelsstaat und dubiose Zwischenhändler wird "Öl gewaschen". So gelangt "böses" Öl als "gutes" Öl doch noch zum Verbraucher. Interessante Aussage vom Konzernchef: "Wenn wir es nicht tun, tut es ein anderer Staat - und dann kaufen wir von dem dasselbe Öl zu noch höheren Preisen". Ist das nicht längst die Situation in der wir uns befinden bzw. auf die wir zusteuern? Wie war das nochmal mit Gerds russenfreundlicher Gaspipeline?

Zugegeben: Entführte Freundinnen von Wallstreet-Finanzjongleuren, dubiose FBI-Undercover-Agenten, kasachstanische Mafiabrüder in tumber "isch mach disch platt Mann"-Manier mögen nicht gerade die Oscarreife des Streifens fördern, sind aber erstaunlich plausibel umgesetzt und wirken dadurch eigentlich kaum lächerlich, trotz oft abstruser Detailarbeit. Nein, das geht so schon in Ordnung. Größeres Manko eher die typisch pseudohollywoodreife Lovestory, die ewig gleiche Filmmusik mit Nervfaktor 10, die zu aalglatt wirkenden Akteure.

Slater macht seine Sache in gewohnter Manier ordentlich, wird sich so aber nie profilieren können und immer nur im Mittelfeld mitspielen dürfen. Angie Harmon und Christine Lippa sorgen für Lippenlecken beim Testosteronvolk, Selma Blair wirkt zu mädchenhaft um mehr als Christian Slater zu betören.

Brauchbares Freizeitvergnügen mit guter Story, ohne zuviel Aussage aufgebuckelt zu haben - trotz knackigem Thema.

(5/10)

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