Priester Andrews wird beschuldigt einen jungen Stricher umgebracht zu haben. Untermauert wird dieser Verdacht dadurch, das er auch in der Schwulenszene unterwegs zu sein schien, wenn auch, laut seiner Aussage, nur, um zu helfen. Nach der Verhaftung verlangt er bei der Polizei nach Pater Clemens. Widerwillig schickt die Kirche den eher unkonventionellen Pater zum Tatverdächtigen. Aber auch ihm gelingt es nicht die Wahrheit herauszufinden, weil Andrews auf sein Beichtgeheimnis verweist, welches er bei der Auflösung des Falles brechen müsste. Kurze Zeit später ist er tot. Angeblich Selbstmord. Clemens glaubt nicht an Suizid und startet die Ermittlungen auf eigene Faust. Dabei wird er durch die Kirche eher behindert, denn unterstützt.
Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Das Problem dieses Films ist genau das Problem, welches viele andere Streifen haben, wenn sie in einem Trailer zusammengeschnitten werden. Da erwartet man einen klassischen Thriller mit viel Suspense. Diese Attribute kann man GOOD SHEPHERD nicht wirklich zuschreiben. Stattdessen bekommt man ein leises Drama geboten, dessen Spannungsmomente eher wohldosiert sind, das aber durchaus interessant anzusehen ist. Christian Slater spielt den Pater angenehm zurückhaltend und man nimmt ihm diese Rolle auch durchaus ab. Wenn man dessen Privatleben und seine Ausschweifungen kennt, entlockt einem diese Besetzung schon ein leichtes Schmunzeln (etwa so als würde man bei einem Wirtschaftswachstum in Deutschland Wolfgang Clement einblenden). Der Film beleuchtet auch die Konsequenzen, die für die Kirche entstehen, wenn ein Prieser unter Mordverdacht steht.
Wer also gerne mal einen kleinen, leisen Film sehen will und dem Thema interessiert gegenübersteht sollte sich GOOD SHEPHERD auf jeden Fall ansehen, wer lieber Spannung, Thrill oder gar Action geboten bekommen will, sollte auf andere Filme zurückgreifen.