Review

Dear Wendy (3/10)

Dear Wendy schildert die Geschichte einer Gruppe von jungen Menschen, die sich allesamt "Die Dandys" nennen, und eine besondere Liebe zu ihren Waffen haben. Der Titel des Films rührt daher vom Namen einer Waffe her.

Dieser Club junger Leute hat ein besonderes Faible für Waffen, nur das die Argumentation für das Tragen von Waffen zwar die Erhöhung des Selbszbewustseins und Auftretens ist, die Waffe aber selber nicht zum Einsatz kommen soll.

So ist die Aussage des Protagonisten "Er sollte auch eine Waffe haben, damit er in der Schule nicht so oft verprügelt würde" ein Indiz für die Doppeldeutigkeit des Tragens einer Waffem und vom Regisseur auch so beabsichtigt. Denn aus dieser Aussage kann nur eines geschlossene werden: irgendwann nützt eine Waffe in der Hosentasche nichts mehr, um seine Rechte oder Schutz durchzusetzen. Dann ist jedes so hehre Versprechen, sie nicht zu benutzen, umsonst gewesen.

Das scheint die zentrale Aussage in diesem Film zu sein: eine Waffe wird unwiderruflich irgendwann benutzt, wenn sie vorhanden ist. Und das ist die Essenz des Films.

Orte und Schauspiel sind zweitrangig, sie dienen in den Filmen von Lars von Trier (der das Drehbuch schrieb) nur einem Platz, an dem die Handlung in den Vordergrund rückt. Und so ist es auch hier: alles dreht sich um die Clubräume in einer alten Fabrik, und einen kleinen Platz vor der Wohnung des jungen Hauptdarstellers.

Es ist wahrlich eine Farce, soweit man Waffen ablehnt, zu zeigen, mit welcher Freude und Genauigkeit geschossen wird, so wie hier, und dann dauerhaft zu behaupten, die Waffe würde nie in der Realität zum Einsatz kommen. Das ist eine der wirklich gelungenen Szenen im Film: Sebastian, der Neue, ist wegen einer Straftat mit einer Waffe auf Bewährung, und wird ausgerechnet zum Chef der Dandys beordert (vom örtlichen Sheriff) um beim seinem Umgang mit Waffen vom illegalen Gebrauch dieser abzuschwören. Ein herrliches Paradoxon sondergleichen.

Vinterberg verpackt seine Message leider in zu leichten und kindischen Szenerien, und manchmal scheint ihm die Quintessenz seines Films zu entgleiten.

Dennoch bleibt man bei dem Film, weil man das Ende dieses belandenen Stückes sehen möchte. Und das ist das Problem des Films: seine Vorhersehbarkeit wird dem Zuschauer schon in der Mitte klar: es kann nur in die Hosen gehen, bei so viel Liebe und Verehrung zu den Waffen.

Bleibt nicht Fisch noch Fleisch, sondern eine kindische und zum Schluss zu deterministische Abrechnung zum Thema Waffen. Linkes Kino par exelence.

Ich rate ab.

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