Review

Gruseliger Thriller um Magie und Illusion

Harry D`Amour ist Privatdetektiv, spezialisiert auf Fälle mit übernatürlichem Einfluß. Sein neuer Fall jedoch scheint zunächst ein ganz gewöhnlicher Versicherungsbetrug zu sein, doch während er in Los Angeles ermittelt, stößt er auf seltsame Vorgänge rund um den bekannten Zauberer Swann, dessen Frau ihn kurzerhand engagiert. Je tiefer Harry in die Vorgänge eintaucht, desto mehr Leute sterben um ihn herum, auch Swann scheint während einer Vorstellung gestorben zu sein. Die Wahrheit jedoch ist viel schrecklicher, denn eine Sekte, angeführt von dem nur entfernt menschlichen Magier Nix, versammelt sich, um diesem wieder zu huldigen. Nix, einst von Swann besiegt, hat nichts Geringeres im Sinn als das Ende der Welt, doch dank Harry und Swann kann der dämonische Anführer endgültig ins Jenseits befördert werden, wohin im Swann jedoch sogleich folgt. Und Harry...ja, der kriegt die hübsche Frau von Swann.

Wenn Clive Barker sowohl das Drehbuch schreibt als auch Regie führt, dann kann man sicher sein, keinen gewöhnlichen Horrorfilm zu sehen. Barker bricht mit den Gewohnheiten des Publikums, zeigt selten so etwas wie Gnade, dafür aber umso mehr wirklichen Horror, zum Teil auch sehr blutig. Splatter jedoch um des Effektes willen ist nicht zu sehen, die grausigen Szenen fügen sich prima ein in den Ablauf der Geschichte, deren Held ein typischer Vertreter der Klasse „Privatschnüffler“ ist. Sicher, ganz die Klasse von Barkers Debüt „Hellraiser“ erreicht der Film nicht, aber der Streifen rund um Zauberkunst und wahre Magie weiß trefflich zu unterhalten. Das liegt vor allem an der ungewöhnlichen Story, die geschickt Sektenwahn, Detektivarbeit und Horrorelemente miteinander kombiniert.

Eine Freude ist es auch, Scott Bakula als Harry zu sehen, der Darsteller ist viel zu selten auf der Leinwand vertreten. Man leidet mit ihm mit, denn er muß reichlich einstecken während des Films, wird gebissen, geschlagen, getreten, geschnitten, ach, da hat man viel auszuhalten als mitfühlender Zuseher. Zum Ende hin wird es dann ein klein bißchen zu übernatürlich, und auch die eine oder andere Nebenfigur des Films wird ein wenig lieblos fallengelassen, insgesamt aber dominiert das Positive. Grausig ist der Film nun wahrlich, wenngleich der wahre Schrecken, wie meist in Barkers Erzählungen, nicht unbedingt ohne des Menschen Zutun allein entsteht. So darf man sich wohlig gruseln, sich an der unangepaßten Story freuen und bei der nächsten Zirkusvorstellung ein wenig darüber Grübeln, ob der Zauberkünstler nur Illusionen vorführt – oder wahre Magie. 8/10

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