In der Klemme, der Bredouille hat man eigentlich die ganze Zeit gesteckt, zwanzig, dreißig Jahre lang und mehr, gab's Ertappungen noch und nöcher und sind neben der Polizei als Stammgäste in der Wohnung der Jensens oft auch die Konkurrenz und andere Kontrahenten, mit teilweise rabiaten Mitteln und Methoden auch eingekehrt. Gelohnt hat sich die ganze Mühe und sorgsame Planung nur selten, zu selten eigentlich, wenn es nach dem Zuschauer ginge, war man doch meist mit ganzen Herzen und gedrückten Daumen auf der Seite der eigentlich schon als Kriminelle und Verbrecher zu geltenden Olsenbande, die aber auch nur ihr persönliches Glück wollten und keiner Fliege was zu leide tun:
Ein erfolgloser Raubüberfall auf die Kredit- und Sparkasse für Beamte und Unteroffiziere bringt Egon Olsen [ Ove Sprogøe ] ins Gefängnis. Nach seiner Entlassung ist er auf dem besten Weg, resozialisiert zu werden, dank der frisch gebackenen und unkomplizierten Kriminologin und Sozialarbeiterin Bodil Hansen [ Ghita Nørby ], und entgegen den Versuchen von Benny Frandsen [ Morten Grunwald ] und Kjeld Jensen [ Poul Bundgaard ] nebst Ehefrau Yvonne [ Kirsten Walther ], ihn doch wieder auf die schiefe Bahn und an verlockende Millionen zu bringen. Aufgrund der Hartnäckigkeit von Bodil bekommen alle drei Männer einen festen Job als Reinigungskraft bei der K.O.R.S. (The Royal Octroier Cleaning Society), wo sie u.a. auch bei der Nationalbank eingesetzt und dort Zeuge eines Raubes durch Seraphimo "Spats" Motzarella [ Harold J. Stone ] und dessen Männer werden, allerdings selber in den Verdacht vor allem von Kriminalkommissar William Mortensen [ Peter Steen ] geraten. Um sich reinzuwaschen, beschließen die Drei, sich selber der Beute zu bemächtigen.
Hier werden sich nur an die Großmächte herangewagt, an die Finanzbetrüger, an die Ausbeuterischen der Gesellschaft, wie hier eingangs die Sparkassen, eine Filiale davon natürlich nur, nicht gleich das ganze System, das umfassende Konstrukt. “Mächtig gewaltig“ ist der Plan zumindest, das weiß man, den braucht man nicht im Detail zu hören, man kennt die Gedankengänge um die Ecke, die logischen und logistischen Verzweigungen und Verwicklungen. Bis in die kleinsten Einzelheiten durchdacht war es gewesen, nur zu spät kam man, die Anderen waren schneller, auch für Versuch wird hier gebrummt und eingesessen. Allerdings hat man hier im Knast etwas gelernt, eine junge blonde Frau nämlich kennen, eine “Mieze“, eine ausgebildete Psychologin, die Egon höchstpersönlich unter die Fittiche nimmt und darauf achtgibt, dass er nie und nimmer erneut auf die schiefe Bahn gerät; ein Problem für die Anderen, die auf Geldeinnahmen zählen, die mit Plänen und vor allem auch Erfolgen rechnen. Die Klemme, in der man hier sitzt, ist hübsch und jung und selbstbewusst und attraktiv, eine lockende Falle, eine verlockende Versuchung, eine Aussicht zum Verlieben, nur Kjeld ist im Grunde dem gewappnet, er ist schon längst vergeben.
Eine Reformation steht an, ein Resozialisieren, ein ungünstiger Zeitpunkt, die Gesellschaft ist teurer geworden, das Geld weniger. Willkommen geheißen wird man trotzdem von den Kumpels, hat man hier noch seine Stammklause, ist man zu Beginn der Reihe, erst später gibt's Veränderung. Die Inszenierung all die Jahre gleich geblieben, wird hier aber Dynamit-Harry, eine eher anstrengende Figur, hier und auch später in Die Olsenbande läuft Amok (1973) eingeführt. Ein Fehler der Reihe, ein kleines Trauerspiel, im Grunde fast der einzige Fehler, schnell bemerkt und nur einmal wiederholt, dann nie wieder; dafür wird der Weg hier auch für einen Moment einsam und allein gegangen, es bleibt als Trost bloß der Sonnenuntergang. Mit Herzblut geschrieben und gedreht, hat man zwischendurch all die Jahre immer wieder stille Augenblicke, welche der Besinnung und der Einsamkeit, der Sentimentalität und Emotionalität in seine Kriminalkomödien eingewebt, kleinere Kostproben des Lebens, wurde ansonsten vom Alltäglichen abgelenkt und die blanke Unterhaltung angestrebt. Hier ist Egon kurz allein, eine “Befreiung aus dem Milieu“, nicht ganz freiwillig, aber es gibt ja noch seine Unterstützung, die Bewährungshelferin. Ein Schimmer Hoffnung in dunkler Stunde, die Regie bewahrt sich seinen Mut, seine Empathie für die Personen, seine Sympathie, die sich überträgt auf das Publikum und aus möglichen Karikaturen echte Menschen macht, mit denen man leidet manchmal und ansonsten lacht und mitfiebert. Es wird sich auch nicht über dem Trio und seinem Anhang, sondern mit ihm lustig gemacht.
Bis zum eigentlichen Coup jedenfalls dauert es aufgrund der Umstände ein wenig, bedarf es gewissermaßen Überredungskunst der besonderen Art, wird es erst mit richtiger und vor allem ehrlicher (und sinnloser) Arbeit probiert; nur einer, der mit dem Dynamit dann stört. Zuweilen wirkt man wie ein Spin-off, ein explosives Gemisch zumindest, mehr Klamauk mit viel Zerstörung, der Humor dort laut und brachial. Stille Szenen werden ebenso wie Absurditäten und Stunts geboten, Träumereien und Fantasievolles, Spielerisches und Chaotisches, ein Erwecken und Erwachen, eine Enttäuschung auch, es wird geweint. Mit den Clowns kamen die Tränen, eine etwas andere Herangehensweise hier, ein längerer Prozess, ein Vorlauf, der gut ein Drittel in Anspruch nimmt, fast eine Studie schon, ein Erzählen mit etwas anderen und irgendwie doch gleichen Mitteln. Einen gemeinsamen Umtrunk braucht man schon, ordentlich Alkohol zum Aussprechen, dann wird der Krimi angeleiert, mit all seinen Konsequenzen. Gelegenheit macht Diebe hier, wird mit Präzision und im großen Stil gearbeitet, ein Heist-Thriller mit ausgekochten Profis geradezu installiert.
Von unschuldigen Verdächtigen zu Aufklärern, ein hitchcockianisches Motiv, hier im Schnellvorlauf mit Slapstick formuliert, es geht auf und ab hier, hin und her, es geht von ganz unten nach ganz oben, viel wird auch unter den Teppich gekehrt, ein Politikum, eine Internationalisierung, eine Hochtechnisierung, selbst wild geschossen wird zwischenzeitlich (drei)mal, eine gesamte Kneipe bei helllichten Tage demoliert. Flucht und Verfolgung, eine mehrteilige Autojagd und Aufholjagd, auch gleich zwei davon mit teils horrender Stuntarbeit, dazu ein ausgeklügelter Schlachtplan, Grips gegen Schnellfeuerwaffen, zudem wird reichlich Aufwand mit Hubschraubern und Co. spendiert.