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Aus der guten alten Zeit...19.03.2011

Wir schreiben das Jahr 1985, ein Jahr, in dem Explosionen noch mit echtem Feuer und Kabumm erzeugt wurden, blutige Schußwunden in Zeitlupe an der Tagesordnung waren und der Actionfilm in seiner Blüte stand. Da das amerikanische Kino seit jeher auf der Suche nach neuen Gesichtern war, gab man dem bis dato nur in Hongkong-Produktionen tätigen Jackie Chan eine erste Hauptrolle, ohne dabei auf die für den Westler so unverständliche asiatische Komik einzugehen, die Filme von Herrn Chan stetes begleitete. Man durfte auch erstmals eine Bootsverfolgungsjagd im Hafen New Yorks drehen - samt Explosion, klar - und hatte mit Herrn Glickenhaus einen reinrassigen Actionregisseur dabei. Also Feuer frei für eine auch nach aktuellen Maßstäben noch immer gut ansehbare Actiongranate.

Denn die Story hinter den zahlreichen Gefechten und Schießereien ist naturgemäß recht dünn. Chan gibt den NYPD-Cop Wong, der wieder einmal zu hart vorgegangen ist und nun strafversetzt wurde. Warum nur...der aufrechte Polizist wollte  nur den Tod seines Partners rächen, das hat Herr Bronson doch vorgemacht, das muß einfach sein...Zusammen mit seinem neuen Partner Garoni geht es nach Hongkong, da man die Entführung einer Industriellentochter aufklären soll. Warum wurde die Dame entführt? Nun, der Vater hat seine Schulden aus einer Drogenlieferung seitens des Hongkonggangsters Ko nicht pünktlich bezahlt, da muß man schon mal ein Exempel statuieren. Lustig...denn hätten sich die Polizisten nicht eingemischt, wäre das Mädel brav wieder nach Hause geschickt worden, ist man doch beiderseits nach wie vor an einer guten Geschäftsbeziehung interessiert, wo man doch den Drogenimport / -export nicht einfach bei den Gebrüdern Konzelmann bestellen kann. Macht aber nichts, den Zuseher freut es, denn je mehr Parteien verwickelt sind, desto mehr Handlanger können aus dem Weg geräumt werden.

Das geschieht hier mit ruppiger Härte und wenig feinfühliger Vorgehensweise, dafür aber beinahe im Minutentakt. Die Cops betreten ein Massageetablissement - es folgt eine Schlägerei. Sie sitzen im Hotel - hurra, eine Schießerei. Dann ab zum Hafen - und wieder auf die zwölf, und so weiter, und so fort. Das macht Spaßt, ist für das geplagte Hirn und das ermattete Auge eine rechte Freude, denn statt Schnitthektik dominieren hier ruhige Einstellungen und gerne mal eine Zeitlupe bei einer besonders spektakulären Sequenz. Man sieht, auch mit einem normalen Budget kann man einen guten Actionkracher produzieren, was mich dann schon mal über den Sinn der derzeitigen Kostenstruktur Hollywoods nachdenken und das nächste PC-Feuer gleich wieder ranzig kommentieren läßt. Gutes muß nicht teuer sein! Kurzum, der Film hält, was er verspricht, macht alles richtig und gehört zu den guten Produkten seiner Zeit...8/10.

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