Ein Schuljunge (Sakutori) lernt Aki kennen, ein Mädchen, deren Welt meilenwert über der seinen angesiedelt ist: Aki ist intelligenter, hübscher, erwachsener. Aber irgendwann trifft es beide, sie lernen sich kennen und die Liebe folgt auf den Fuß. Über die Zeit ihrer Beziehung tauschen sie auf Tonbändern Nachrichten aus, da sie sich so besser über ihre wahren Gefühle austauschen können. Die Geschichte wird in Rückblenden erzählt: In der heute angesiedelten Rahmenhandlung findet Sakutori jene Kassetten wieder und erinnert sich an seine einzige Romanze von der High-School, die eine tragische Wendung nimmt, als Aki an Leukämie erkrankt.
2004 kam dieser Film in die japanischen Kinos, brach alle Kassenrekorde und rührte buchstäblich die Nation zu Tränen. Und, in der Tat, hier ist alles drinnen, was man zum Mitleiden und Mitfühlen für das Schicksal von Sakutori und Aki benötigt. Der Film will die Zuschauer zum Weinen bringen, emotional nach unten ziehen und ich muß zugeben, daß dieses Unterfangen in jeder Szene funktioniert. Man muß schon ein hartgesottener Zyniker sein, um sich der tragischen Ereignisse und dem tränenreichen Melodrama zu entziehen.
Anders als "The Classic" wartet "Sekai no Chushin de, Ai wo Sakebu" nicht mit einem cineastisch-epischen Appeal auf, sondern funktioniert auf der Ebene eines TV-Dramas, aber das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes: die schauspielerischen Leistungen sind glaubhaft und ehrlich, alles erscheint einem wahrhaftig. Weiterhin braucht der Film keine große Leinwand, er entfaltet seine Wirkung auch auf einem kleinen TV-Schirm. Und, natürlich, die Musik: Immer wieder ertönte ein zartes, romantisches Klavierstück und jedesmal wenn die Musik einsetzte, war der Moment perfekt.
Man könnte böse sein und den Film als "manipulativ" abstempeln, aber er ist zu perfekt konstruiert, als daß man sich darüber hätte ärgern müssen. Am Schluß dieser 138-minütigen "Tour de Tears" war kein Loch in der Handlung übrig, das Ende ist angenehm freilassend gestaltet.
Erstklassiges "Tearjerker"-Drama mit höchster Priorität für alle romantischen Film-Fans unter uns, aber man sollte sich auf jede Menge (englisch-untertitelten) Dialog einstellen. Dank der hervorragenden schauspielerischen Leistungen wurde der Film niemals langweilig, und immer wieder fesselten kleinere Plot-Twists meine Aufmerksamkeit.
8 von 10 schmerzlichen Erinnerungen.