Nach dem mordenden Schneemann „Jack Frost“ kommt nun der mordende Lebkuchenmann, da heißt es für Trash-Fans: Lieber Lebkuchen als toten Keks.
Leider fällt der Spaßfaktor dann doch nicht so hoch aus wie erhofft, ein genrebedingtes Augenzwinkern bleibt weitgehend aus und auch mit blutigen Morden hält man sich stark zurück, - aber das ist man aus der Puppenstube des Regisseurs Charles Band ja bereits gewohnt.
Da das Netto-Geschehen gerade einmal 60 Minuten abwirft, steigt man auch direkt mit dem Überfall im Diner ein, bei dem Killer Findlemeyer (Gary Busey) Bruder und Vater von Sarah (Robin Sydney) erschießt, doch sie am Leben lässt. Zwei Jahre später wird er auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet, doch per schwarze Magie gelangt er in die Bäckerei Sarahs und mutiert zum lebendigen Pfefferkuchenmann, der allen Anwesenden nach dem Leben trachtet.
Gewiss kein Film für Feingeister, die anspruchsvollen Stoff mit Charaktertiefe, psychologisch durchdachten Dialogen und Oskar-Preisträgern suchen. Das Niveau pendelt zwischen brauchbarem B-Movie und grottigem Amateurniveau, wobei sich der Unterhaltungswert tatsächlich einzig durch den quäkigen Lebkuchenmann ergibt.
Das Drumherum ist eh nebensächlich, da sich die Handlung überwiegend in der Bäckerei bei Nacht abspielt. Damit noch ein paar potentielle Opfer mehr im Spiel sind, hat Sarah aufblühende Konkurrenz in Form von einem Unternehmer und dessen zickiger Tochter, die den Feind mit dem Einschmuggeln einer Ratte zu bezwingen versuchen. Dazu ein Love Interest, das als Kleinkrimineller verschrien ist, doch in Sarah alte Gefühle erweckt, weiter Sarahs Whisky saufende Mutter und einen Arbeitskollegen, der auf Wrestling abfährt.
Dieser Haufen ist tatsächlich zu blöd, sich gegen ein etwa 30 Zentimeter großes Lebkuchengebäck durchzusetzen.
Ohnehin, wie der Geist des Killers in diesen Teigkörper gelangen konnte, bleibt ein wenig schleierhaft, man sollte das als eine Verkettung ungünstiger Umstände hinnehmen können, ebenso, dass der Kerl in der Lage ist, Auto zu fahren und somit ein Opfer an die Wand zu drücken, Fallen zu basteln und mit Messern zu schwingen. Ach, und den Strom stellt er selbstverständlich auch stellenweise ab.
Das Gebäck selbst wurde aber recht gut in Szene gesetzt, soweit das die leichten Veränderungen zum herkömmlichen Lebkuchenmann betrifft, was sich lediglich auf das Gesicht bezieht, einigermaßen beweglich erscheint und zumeist eine grimmige Grimasse zieht.
Leider fallen seine Taten recht unspektakulär aus, bis auf zwei abgeschnibbelte Finger und ein Messer in der Stirn fließt nicht allzu viel Blut und einige Morde finden eher im Off statt, als dass man Horrorfreunden mit etwas mehr gewaltbereitem Esprit entgegenkommt.
Von daher plätschert das Geschehen so vor sich hin, spannende Szenen finden sich aufgrund des lächerlichen und wenig angsteinflößenden Gegners erst gegen Ende und vor allem mangelt es an Humoreinlagen, die die groteske Situation ohne Weiteres zugelassen hätte.
Am Ende bekommt man einen Trashfilm geboten, der von allem ein wenig mehr hätte vertragen können, - so ist die knappe Laufzeit durchaus angemessen und beschert einem eine okaye Stunde ohne Höhepunkte.
Passabel gespielt, halbwegs brauchbar getrickst, aber zu wenig aus der abgefahrenen Grundidee gemacht.
Knapp
4 von 10