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Der geachtete US-Senator Ransom Stoddard reist mit seiner Ehefrau Hallie eigens aus der Hauptstadt an, um in einem kleinen Nest im Westen an der Beisetzung des ehemaligen Revolverhelden Tom Doniphon teilzunehmen. Was die beiden Männer verband, ist das nie gelüftete Geheimnis hinter einer großen Legende: Wer hat damals wirklich die kleine Pionierstadt Shinbone vom Terror des schießwütigen Desperados Liberty Valance befreit?

Mit Liberty Valance schuf John Ford einen gelungenen Western, in dem die Gegensätze im Vordergrund stehen. Klassischer gegen moderner Western, weite Prärie gegen Studiokulissen, zivilisierte Ostküsten gegen rauen Westen, Gunfighter gegen Rechtsvertreter, das alles paßt sehr gut zum Drehzeitpunkt des Films in dem sich die klassische Wildwestromantik allmählich vom Fernsehschirm verabschiedete. Auch klasse dabei die Besetzung von John Wayne, der ja sozusagen als urtümlicher Cowboy der alten Schule gilt und dieses Klischee auch hier verkörpert, aber im entscheidenden Duell mit den Traditionen bricht.
Im Flashback erzählt dabei der renommierte Senator Stoddard die Geschichte, die ihm Ruhm und Ehre und letztendlich auch seine Karriere einbrachte, nämlich die Erschießung des berüchtigten Banditen Liberty Valance und zwar jetzt die Variante was sich damals wirklich zugetragen hat. Denn nicht der junge Jurist traf den Outlaw wie alle glaubten, sondern die wirklich tragische Figur des Films.
Wer hier wilde Indianerhorden oder trompetende Kavallerie erwartet wird wohl enttäuscht sein. Den Spätwestern durchzieht ein gründlicher melancholischer Unterton, der vermutlich auch die Wahl auf Farbfilm zu verzichten beeinflußt hat. Top wäre es natürlich noch gewesen, das Ford auf die gängige Konvention einer Love Story verzichtet hätte, die irgendwie nicht so ganz zum restlichen Gesamtbild passen will. Trotzdem ist es schön den vielen bekannten Namen zuzusehen und auch eine interessante und gut erzählte Story zu bekommen.
7/10

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