Der junge Musiker Bruno versucht im Auftrag der Horrorfilmregisseurin Laura in deren neu angemieteter Villa den Soundtrack für einen Horrorfilm zu komponieren, weil die Atmosphäre dort so schön unheimlich ist. Allerdings war das Gebäude zuvor wohl im Besitz einer mysteriösen Frau, die jetzt von allerlei Leuten gesucht wird, währenddessen in nächster Nähe ein Killer sein Unwesen treibt...
Zugegebenermaßen zählt dieser Giallo-Beitrag von Lamberto Bava nicht zu den Überfliegern des Genres, beinhaltet aber dennoch sämtliche Charakteristika des italienischen Horror-Thrillers und bietet somit solide Genre-Kost, die je nach der Sichtweise des jeweiligen Betrachters auch durchaus etwas mehr darstellen kann. Die Geschichte an sich ist handelsüblich und krankt lediglich an einem teilweise etwas schwächelnden Drehbuches, das nicht sonderlich originell daher kommt. Es fehlt ganz einfach an den wirklich überraschenden Momenten, denn Kenner dieser Filmart dürften keine allzu großen Schwierigkeiten damit haben, schon recht frühzeitig auf die Identität des ominösen Killers zu stoßen, der hier einigen jungen Frauen auf grausame Art und Weise das Leben raubt. So bezieht "A Blade in the Dark" seinen Spannungsbogen auch eher aus der Motivlage des Killers, als das seine Identität zu sehr in den Vordergrund rückt. Und an dieser Stelle hat Lamberto Bava dann auch wirklich gute Arbeit geleistet, kann der Zuschauer zwar durchaus einige Puzzle-Teilchen zusammen setzen, bekommt aber erst wenige Minuten vor dem Ende die Gesamt-Zusammenhänge des Ganzen präsentiert.
So sollte man dem Geschehen dann auch durchgehend konzentriert folgen und sich insbesondere von den etlichen falschen Fährten nicht in die Irre führen lassen, die der Regisseur hier zur Genüge gelegt hat. Einige davon sind allerdings so offensichtlich falsch, das man diverse Charaktere sehr schnell aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen kann. Dennoch ist die Spannungskurve recht ordentlich ausgefallen und so kommt es während der gut 90 Minuten Laufzeit immer wieder zu der Situation, das neue Verdächtige in den Fokus des Geschehens rücken und man sich zu keiner Zeit wirklich sicher sein kann, wer denn letztendlich für die brutalen Morde verantwortlich zeichnet. Der Härtegrad des Filmes kann sich zudem wirklich sehen lassen, die einzelnen Tötungen sind für einen Giallo recht heftig und entbehren auch nicht einer gewissen Masse an Kunstblut. Ich möchte sogar soweit gehen und behaupten, das !A Blade in the Dark" ohne Weiteres zu den härteren Vertretern des Genres zu zählen ist, was insbesondere die Liebhaber der etwas härteren Gangart erfreuen dürfte.
In der Hauptrolle kann man Andrea Occhipinti sehen, der den meisten sicherlich aus Lucio Fulci's "Der New York Ripper" bekannt sein dürfte. Ihm zur Seite stehen in der Hauptsache einige nett anzuschauende Damen der Schöpfung, die vor allem durch ihr Äußeres einen optischen Leckerbissen darstellen. Das Schauspiel an sich bewegt sich im soliden Bereich, gibt jedoch keinerlei Anlass dazu, irgend jemanden besonders hervorzuheben. Und so bietet dieses Werk auch trotz einiger vorhandener Schwächen gute Filmkost an, die Fans des Genres sich keinesfalls entgehen lassen sollten. Nebenbei sollte man aber auch anmerken, das die Qualität der deutsch-sprachigen DVD von EC Entertainment nicht gerade berauschend ist, denn Freunde eines gestochen scharfen Bildes und herausragender Ton-Qualität dürften eine eher große Enttäuschung erleben. Meiner Kenntnis nach ist dabei insbesondere der deutsche Ton je nach DVD-Player ziemlich großen Schwankungen unterlegen, was viele Leute davon abhalten könnte, sich diesen sehenswerten Beitrag überhaupt anzuschauen.
Insgesamt gesehen handelt es sich bei "A Blade in the Dark" sicherlich um kein Meisterwerk, doch der Betrachter bekommt auf jeden Fall sehenswerte Genre-Kost mit sämtlichen Zutaten geboten, die ein Giallo beinhalten muss. Dezente Schwächen im Drehbuch kann man großzügig übergehen, offenbart sich doch letztendlich ein Film, der über die gesamte Laufzeit kurzweilig zu unterhalten weiß.
Fazit:
Lamberto Bava hat hier immerhin ein Werk geschaffen das es durchaus verdient hätte, endlich einmal in einer würdigen deutsch-sprachigen DVD-Veröffentlichung zu erscheinen. Mir persönlich hat der film sogar sehr gut gefallen, aber das liegt wie immer im Auge des Betrachters, denn manch einer mag den Film wohl eher im Durchschnitts-Bereich ansiedeln, wo er jedoch meiner Meinung nach nichts zu suchen hat.
7,5/10