Review

Achtung, dieses Review muss von vorne bis hinten als SPOILER bezeichnet werden. Ich werde dennoch versuchen die von der Auflösung des "Reeker"-Mysteriums unabhängigen Text-Stellen entsprechend zu kennzeichnen. Wer also nicht zuviel wissen möchte, und diese Unwissenheit gegenüber des finalen "Aha"-Moments ist für den Genuß des Films unabdingbar, möge sich nur die kursiven Stellen durchlesen. Ach verdammt, nein es bringt nichts, sobald ich die "Reeker" mit dem unten genannten Film vergleiche ist eh schon alles klar. Schade, doch ich kann davon nicht absehen.



Ein paar Jugendliche machen sich per Auto auf den Weg zu einem mitten in der Wüste gelegenen Rave-Festival. Was Anfangs noch nach einem Road-Trip im Stile von "Lost" (nicht der Serie) erscheint wird für die Jungs und Mädels jedoch bald eher zu einem Horror-TRIP. Nach einem herrlich schwarhumorigen Anfang ("Ich sehe was, was Du nicht siehst und das ist ... rot !") steigen wir gleich in die Geschichte ein. Die 5 jungen Leute fahren also gemütlich auf irgendeinem Highway durch die menschenleere Ödnis. Einer von ihnen hat gerade den örtlichen Ecstasy-Dealer abgezogen und der sinnt bereits auf Rache. Wie gesagt Parallelen zu "Lost" sind durchaus vorhanden. Eine kurze Streiterei und gerade noch an einem Autounfall vorbeigeschrammt später finden sich die Twens in einem menschenleeren Motel wieder, in dem sie (das Auto will einfach nicht mehr) beschließen zu nächtigen. Es ist schon ein seltsamer Ort um die Nacht zu verbringen. Alles wirkt, als wäre es erst wenige Minuten vor ihrem Eintreffen fluchtartig verlassen worden. Da brennen noch Zigaretten im Aschenbecher und das Essen scheint gerade zubereitet worden zu sein. Endzeit-Stimmung ? Wer mal die King-Verflimung "Langoliers" gesehen hat, kann es sich in etwa vorstellen.
Doch dann tauchen die ersten "Überlebenden" auf: verstümmelte Menschen, die sich Bein- Arm- oder Kopf-/Geschichtslos durch die Szenerie schleppen. Einzig ein Camper der seine Frau vermisst scheint noch körperlich intakt zu sein. Wer für die arg zugerichteten Menschen  verantwortlich ist ? Die Jugendlichen werden es bald erfahren. nach und nach werden sie alle Opfer eines mit Kreissäge bewaffneten, anscheinend übermenschlichen Killers.


Man kommt nicht umhin "Reeker" mit einem anderen Film zu vergleichen, und der heißt "Dead End". Beide Filme besitzen die gleiche Story und haben auch beide ihre deutlichen Stärken, wobei sie sich inszenatorisch deutlich voneinander unterscheiden. Stand bei "Dead End" der absolute Seelenstriptease im Angesicht der nicht-enden-wollenden Tour durch einen düsteren Wald im Vordergrund, ist es hier deutlich die Action und der Horror des Unbekannten. Wie bei dem ein paar Jahre früher entstandenen Indie-Grusler wird das überrachsende Ende natürlich bis zuletzt geheim gehalten. Leider lässt "Reeker" den grandiosen schwarzen Humor fast völlig vermissen, dafür werden aber Freunde von Slasher-Movies um einiges mehr beglückt. Funktionieren tun beide Filme auf ihre Art. Vor allem die Auflösung bei "Reeker" ist gänsehauterregend gut inszeniert. Um einiges besser als bei "D.E.". Die kurzen Flashbacks der Sterbenden sind eine schöne Version von "Mein ganzes Leben spielte sich noch einmal vor meinen Augen ab". Schauspielerisch ist auch so ziemlich alles in Ordnung, nicht überragend aber auf gar keinen Fall schlecht.

Schade dass die Idee nicht neu ist, aber wen stört das bei einer so GUTEN !?! Wer den Alternativfilm nicht kennt wird definitiv ein "Wow"-Effekt erleben, alle anderen könnten auf Grund dessen, dass sie einfach damit gerechnet haben ein wenig enttäuscht sein. Nichtsdestotrotz ist "Reeker" ein guter Genre-Beitrag. Und vor allem Leuten die "Dead End" nicht kennen, wegen der besser verständlichen Auflösung zu empfehlen. Aus diesem Grund empfehle ich sich zuerst "Reeker" anzusehen.

7/10

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