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Der Australier Ben geht mit zwei jungen Engländerinnen auf einen Roadtrip durch den australischen Outback. Zunächst ist das Ziel der Wolf Creek Nationalpark. Dort sitzen sie dann aufgrund einer Autopanne fest, bekommen aber bald schon Hilfe vom seltsamen aber freundlichen Einsiedler Mick Taylor. Dass der dann doch nicht ganz so freundlich ist, davon handelt der Rest des Films.


Relativ zeitnah - zumindest bezüglich des deutschen Kinostarts - zu Ajas Remake des Wes Craven Films „Hügel der blutigen Augen“ liefert Greg McLean den australischen Beitrag zum Backwood-Genre. Dabei versteht er es gekonnt altbekannte Muster und Genrezitate mit dem Realismus des Blairwitch Project zu vermischen. Im Gegensatz zum Mutantenhorror von Alexandre Aja bzw. Wes Craven orientiert sich McLean – wie damals auch schon Tobe Hooper im Texas Kettensägenmassaker – an einem vermeintlich wahren Fall. Pate standen die australischen Serienmörder Ivan Milat und Bradley John Murdoch, die es seinerzeit auf Rucksacktouristen und Anhalter im Hinterland absahen. Im Gegensatz zu Hoopers Kettensägenmassaker ist McLeans Version weitaus realistischer, gib es doch weder Menschenhautträger noch eine Zombiefamilie. Trotz des harten Realismus schafft McLean einen hundsgemeinen Bösewicht, der seine Opfer nicht aufgibt, sondern sie bis zum bitteren Ende verfolgt und Angst und Terror verbreitet. Fast zeichnet sich hier ein Bösewicht ab, der durchaus auch in einer Fortsetzung sein Unwesen treiben könnte. Ich hoffe mal, dass das niemals der Fall sein wird, denn ein Sequel gibt der Film und vor allem seine Machart nicht her.


McLeans hinterwäldlerischer Beitrag unterscheidet sich zwar von seinen Artverwandten, setzt jedoch bewusst Genrezitate ein, die den Zuschauer aber zum Teil auf die falsche Fährte locken. Als Beispiele seien der Fleischerhaken (TCM), der Meteoritenkrater (Hills have Eyes), die typische Hinterwaldtankstelle zu nennen. Natürlich haust auch Down Under der Hinterwäldler bevorzugt auf einem Schrottplatz. Aber all diese bekannten Bausteine sind keineswegs Versatzstücke sondern ein durchaus geschicktes wie liebevolles Spiel mit dem Genre. Was die australische Variante von seinen amerikanischen Vorbildern unterscheidet ist die langsame Machart, die ruhige Herangehensweise mit einem wie bereits erwähnt dem Blairwitch Project nicht unähnlichen semi-dokumentarischen Stil – verwackelte Handkamera inklusive. So kriegt das Publikum darüber hinaus beeindruckende Landschaftsaufnahmen serviert. Fast wirkt es wie das Urlaubsvideo, das Ben selbst im Film dreht. Doch die bedrohliche Atmosphäre ist von Anfang an vorhanden. So betonen die Bilder stets die Einsamkeit und Ausweglosigkeit des Outbacks. Wenn Mick dann sein wahres Gesicht zeigt schwenkt das Werk in Richtung Terrorfilm und das mit gekonnt erzeugter Spannung.


Als Fazit lässt sich sagen, dass Wolf Creek einer der besten Beiträge zum Backwood-Genre ist. Von der Machart einmal abgesehen erfindet Wolf Creek das Rad zwar nicht neu und lässt manchmal etwas Originalität vermissen, aber im Gegensatz zu manch einem seiner Kollegen ist er durchweg spannend und interessant anzusehen. Absolut empfehlenswert und dafür gibt es hinterwäldlerische 9 von 10 Punkten!

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