Review

Wolf Creek ist ein Film, bei dem man nach dem Ansehen so richtig enttäuscht ist. Nicht weil der Film so schlecht war, sondern weil man aus ihm viel mehr hätte machen können oder eigentlich sogar müssen.
Die erste halbe Stunde lässt auf einen tollen, atmosphärischen Vertreter des Serienkillerfilms hoffen. Das liegt vor allem an der authentischen Atmosphäre die der Film erzeugt. Von der Kamera, die das australische Outback grandios einfängt und den Zuschauer regelrecht in das Geschehen reinzieht, war ich absolut begeistert. Man bekommt tolle Landschaften zu sehen und ist von Anfang an vom Film gefesselt. Ebenso positiv fallen die Schauspieler auf, die allesamt einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen und im Gegensatz zu den meisten anderen in Filmen des Genres einen glaubwürdigen, echten Charakter repräsentieren. Die tolle Location, die hervorragende Kamera und gute Schauspieler erzeugen einen einzigartigen Realismus und man konnte auf ein Meisterstück des Horrors hoffen. Leider dauert es geschlagene 45 Minuten bis dann der Horror auch Einzug hält. Hinzu kommt auch, dass die Story nicht ganz neu ist. Man hat es einfach schon tausendmal gesehen und dementsprechend ist der Film auch ziemlich verhersehbar. Diese 2 Kritikpunkte hätte ich dem Film noch locker verzeihen können, wenn dann mit dem Auftauchen des Killers die Post abgegangen wäre. Aber leider bleibt das Ganze ziemlich unspektakulär. Im ganzen Film werden 3 Leute getötet und bei keinem Mord sieht man wirklich etwas. Es muss ja nicht immer gleich in einem Gemetzel enden aber dann muss der Film zumindest psychologisch Terror ausüben, was ihm nur zum Teil gelingt. Ich will dem Film auch gar nicht eine gewisse Spannung absprechen, aber für meinen Geschmack bleibt der Film zu gemächlich und ereignisarm. Zudem zieht es einem bei dem schwachsinnigen Verhalten der Personen die Schuhe aus. Nicht das dieser Film der Einzige wäre, der dieses Manko aufweist, aber mir ist es hier besonders unangenehm aufgefallen. Das Ende ist dann die absolute Enttäuschung. Völlig ohne Höhepunkt macht der Film einfach Schluß. Die Freigabe ab 18 versteh ich genauso wenig, da eigentlich kaum was Brutales passiert.

Fazit: Tolle Kamera, Location und Schauspieler erzeugen eine großartige Atmospäre, die allerdings wegen kompletter Einfalls- und Harmlosigkeit nicht genutzt werden kann. Schade.

5,5/10 Punkten

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