Review

Mit Filmen nach einer wohl wahren Begebenheit, welche „Wolf Creek“ ja scheinbar wiedergeben soll, hab ich meist so meine Bedenken. Dies hat sich auch nach diesem Streifen nicht wirklich geändert. Möglicherweise ging ich auch mit den falschen Voraussetzungen bzw. Erwartungen in den Film. Jene waren nämlich eher in Richtung eines Horror ähnlichen Streifens gerichtet. Was ich dann zu sehen bekam entsprach leider nicht so wirklich meinen Vorstellungen.

Auf die Story an sich möchte ich an dieser Stelle nicht näher eingehen, dazu gibt´s ja schließlich die Inhaltsangabe, welche, auch wenn sie noch so kurz ist, wohl den Inhalt schnellstens wiedergeben wird. All zu viel an Handlung wird dem Betrachter dabei nicht geboten, insbesondere in den ersten 50 Minuten, denn genau in diesem Zeitraum tut sich so gut wie gar nichts. Dieser Film braucht wirklich ewig um einigermaßen in die Gänge zu kommen. Aber so richtig in Fahrt mag er meiner Meinung nach überhaupt nicht kommen, denn dazu ist das Ende viel zu nah.
Erzählt ist der Film allemal gut (wenn auch zäh) und auch auf ein paar kleine Details wird eingegangen. Die Inszenierung bietet zum Teil sogar recht ansehnliche Bilder, ansonsten meist nur die Prärie Australiens oder dunkle Nachtszenen. Die gezeigte Gewalt entspricht dem momentan wohl leider geforderten Standard. Es ist zwar keine Reihe von brutalen Szenen, aber die eine oder andere hat durchaus ihr 18er – Rating verdient.
Irgendwie fehlt es dem Film auch an evtl. notwendigen Wendungen oder dem unerwartetem. Im großen und ganzen ist alles doch recht vorhersehbar und lädt dabei, insbesondere in der ewigen langen Einleitungsphase, zum Hang zur Langeweile ein. Das Ende kommt schnell und auch ein klein wenig abrupt, wobei eigentlich alles gesagt bzw. gezeigt wurde. Aber wie gesagt...an irgend etwas mangelt es dem Streifen trotzdem.

Die Darsteller sind vielleicht nicht ganz so 90-60-90 wie in manch anderen Streifen und zeigen sogar ein klein wenig Schauspielerisches Talent, können jedoch dem Film auch keinen besonderen Stempel aufdrücken. Ebenso wie der ganze Film ziemlich solide und teilweise auch sehr Klischeehaft. Der Bösewicht kommt durchaus gut rüber und ist irgendwie auch nicht so richtig tot zu kriegen – wie immer ein klein wenig unglaubwürdig, aber was soll´s.

Alles in allem wäre „Wolf Creek“ mit einer wesentlich kürzeren oder einfach nur spannenderen Einleitungsphase durchaus ein guter Film geworden. Jedoch vergeht einem bei dem warten auf ein erstes wirklich relevantes Ereignis schon fast die Lust den Film zu Ende sehen zu wollen. Für Fans von Australien, zu welchen ich mich durchaus zähle, gibt es zumindest etwas Landschaft, wenn auch sehr kahl und trostlos, zu sehen. Die Darsteller zeigen eine solide, jedoch nicht herausragende Leistung, was in etwa dem Gesamtbild des Filmes entspricht. Zuviel Wind um nichts und das beste war mal wieder der Trailer...

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