Review

Ordentliches Regiedebut von Greg McLean, mehr aber auch nicht. "Wolf Creek" habt sich vom typischen 0815-Backwood-Slasher im Grunde nur durch sein australisches Szenario ab. Und in der Tat beeindrucken die tollen Landschaftsaufnahmen ziemlich, könnten die ersten 50 Filmminuten doch beinahe einer Naturdoku entsprungen sein! Allerdings konnten zumindest mich diese doch erheblich langen 50 Anfangsminuten nicht darüber hinwegtäuschen, dass über mehr als die Hälfte des gesamten Filmes praktisch nichts passiert! Unsere leidlich sympathische Teenieclique tourt von einem Kaff zum Nächsten, bewundert Naturattraktion um Naturattraktion - doch Spannung? Nein, die fehlt 50 Minuten lang komplett, ebenso wie eine sich allmählich aufbauende Story oder gar Gruselatmosphäre. Böse Zungen könnten von künstlichem In-die-Länge-Ziehen sprechen...

Ein schwerwiegender Kritikpunkt, der meine persönliche Wertung konsequent massiv nach unten zog. Fast jeder andere aktuelle Beitrag zu diesem Genre stellt sich da geschickter an und streut bis zur eigentlichen Metzelorgie wenigstens ab und zu Appetitanreger ein.
Und dieses Versäumnis ist sehr schade, denn die letzten 40 Minuten von "Wolf Creek" gehen ab wie Nachbars Katze. Outback-Terror vom Feinsten erwartet den geneigten Genrezuseher, ebenso wie zynisch-brutale Morde und das ein oder andere Folterspielchen. Wahrlich starker Tobak von Kopfschuss bis Geschlitze, den Regisseur Greg McLean hier, angeblich wahre Vorkommnisse interpretierend, präsentiert!
Die unbekannten Darsteller machen schließlich ihre Sache soweit solide, wenn auch niemand von ihnen echte Aktzente zu setzen vermag. "Solides Teenieschlachtvieh" trifft es wohl recht gut.

Fazit: Im Grunde ideenloses Metzelfilmchen, das aber durch seine genialen Landschaftsaufnahmen eine individuelle Atmosphäre kreiert und den Genrefan nach einer trägen ersten Halbzeit + Verlängerung mit deftiger Psychopathenaction verwöhnt. In den unendlichen Weiten Australiens gibt es keine Fluchtmöglichkeit...

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