Review

Die Folge beginnt wie viele 70 Minüter, aprubt mit dem Mord, allerdings nicht so extrem wie z.B in "Mord in Pastell".

Die schauspielerischen Leistungen in der Folge übertreffen viele andere: Peter Falk spielt gewohnt gut, das Zusammenspiel mit Eddie Albert macht ihm sichtlich Spaß. Dieser ist die vielleicht größte Bereicherung für die ganze Folge. Er spielt sehr sympatisch, wirkt kein einziges mal unsicher, ist einfach gut. Größere Probleme hatte ich da schon mit Pleshette, Suzanne, sie spielte an einigen Stellen zwar stark, wirkte aber an einigen Stellen, z.B im Restaurant mit Hollister etwas unsicher, auch wirkte ihre Figur manchmal unglaubwürdig, das liegt aber eher am Drehbuch. Auch ist in dieser Folge interessant, das es nicht nur die Beziehung Columbo Mörder gibt sondern auch Columbo-Mörder-Augenzeugin, also enthält die Folge drei Hauptpersonen, daran hat das Columbo-Mörder-Spiel aber sehr zu leiden. Über die Stimme von Hollister habe ich auch eine Weile gegrübelt. War das nicht die Stimme von Obelix???

Zu Beginn habe ich mich gleich gewundert: Der Mord war doch von Hollister nicht geplant, aber doch hatte er eine Waffe zur Hand, in dem auch der Schlagbolzen noch drinnen war. Oder war der Mord doch geplant ? Auch war gleich zu Beginn verwunderlich, das man aus dieser Entfernung, in der Helen den Mord sah erkennen konnte , das ein Mann eine Militäruniform und der andere einen Bademantel anhatte. das ist für die Story der Folge natürlich wichtig, aber doch ein leichter Logikfehler. Natürlich, aber das glaube brauche ich nicht zu erwähnen, das dieser Mord einer der stümperhaftesten der Columbo-Geschichte ist. Auch wird zu Beginn etwas von zu hohen Preisen für Ware an das Militär geredet, das war wohl auch das Motiv, aber darauf wird die ganze Folge nicht mehr eingegangen.

Dann musste ich schmunzeln über die Tatsache, das der Polizist sich nicht geeignet fühlte, zu Hollister zu gehen, aber er wäre doch wohl geeigneter gewesen, als Columbo. Daran merkt man, das Hollister ein sehr angesehener Bürger ist, ein anderer Polizist hätte viel zu viel Respekt vor ihm gehabt, ein anderer hätte sich nicht zu ermitteln trauen. Columbo hingegen lässt einfach sein Bott durchsuchen, ohne Durchsuchungsbefehl. Leider fehlt die Tatortbesichtigung in dieser Folge, das war doch immer sehr unterhaltsam. Die Erklärungen die Hollister Columbo abliefert, darüber, was die Augenzeugin gesehen hat, sind ja mehr als lächerlich, (Stolpern, anziehen der Uniform etc.) das hat Columbo doch nicht wirklich geglaubt. Das erste Aufeinandertreffen von Columbo und Hollister war teils unterhaltsam, aber auch in die Länge gezogen wie ein Kaugummi, selbiges ist bei dem ersten Treffen von Columbo-Augenzeugin der Fall. Man merkt des öfteren, das man Probleme hatte, diese dünne Geschichte auf 70 Minuten zu strecken. Auch wird der Zuschauer wird auch eine weile (fast die ganze Folge) im Dunkeln gelassen, was das Verschwinden der Leiche angeht.

Dann geht die Folge weiter, und Columbo ist kurz davor den Fall zu den Akten zu legen. das hat er Hollister auch ziemlich deutlich gesagt, aber wieso verschafft der sich dann die Adresse der Augenzeugin?? Dadurch macht er sich doch verdächtig, ich versteh das nicht, hätte er einfach gar nix gemacht, hätte Columbo den Fall beendet, aber die Tatsache, das Columbo erfährt, das Hollister bei Helen gewesen ist, lässt ihn doch erst weiter ermitteln. Daran merkt man auch, das die Drehbuchautoren die Folge wieder weiterbringen mussten, sie wirkt auf ihre ganze Laufzeit in die Länge gezogen, das liegt natürlich an dem sehr einfachen Fall, also an der dünnen Story.

Die Folge leidet sehr darunter, das es kein einziges Indiz gibt, keine Spurensuche, wenige bis gar keine Ermittlungen, Columbo erzählt Hollister dauernd neue Fakten, aber der zuschauer fragt sich, woher er die Informationen alle hat. die Dialoge mit Hollister sind gut durchdacht, und machen Spaß.

Auch stellt sich die Frage, was will die junge Helen von diesem "alten Knacker"? Das ist höchst unglaubwürdig, genauso, wie leicht Helen sich umstimmen lässt. Sie ist sich hundertprozentig sicher, das Hollister einen Menschen getötet hat, dann geht er mit ihr essen, schmiert ihr Honig ums Maul, erzählt ihr irgendetwas von Reflektionen im Wasser, geht mit ihr zum Tanzen, und schon ist sie sich sicher, das sie sich getäuscht hat. Natürlich verunsichert Hollister sie auch indem er sie bloß stellt, das sie ihn nicht wiedererkennt, als er vor ihrer Haustür steht. Und den Ausschlag für die Änderung ihrer Meinung hat dann wohl gegeben, als Hollister sie fragt, was sie in dem Haus ihres Fensters sieht. Das ist ganz gut dargestellt.

Ein kleiner Logikfehler ist dann noch auffällig, warum macht Hollister sich die Mühe, und hängt die Leiche an diese Tür. Warum wirft er sie nicht einfach in den Raum hinter dieser Tür? Sehr schlampig war, das Hollister das Auto des Ermordeten einfach vor seinem haus hat stehen lassen. Hätten es nicht zufällig ein paar Jugendliche geklaut, hätte Columbo es gefunden, und hätte den Beweis gehabt, das das Opfer bei Hollister gewesen sein muss. Denn sogar Columbo hat das Auto noch gesehen, also muss es bis Abends dagestanden haben. Sehr schlampig!

Auch die Leiche hat er nicht gut genug versteckt. Er hat sie zwar mit Gewichten bestückt, aber die haben nach Columbos Aussagen ja die Haie durchgebissen. Das hätte er als erfahrender Angler wissen müssen, er hätte sie z.B in einem Wald verstecken können. Auch hätte er die Patrone aus der Leiche entfernen müssen.

Die Aufklärungszene fand ich sehr schwach. Es war in der Aufklärungszene dauernd ein Hakenkreuz zu sehen, das muss doch nicht sein! Zu Aufklärung selber: Columbo kommt durch Glück auf die richtige Spur, leider nicht durch Indizien, das ist das erste Manko. Und dann dieser an den Haaren herbeigezogene Beweis. Warum sollte Hollister sie ausgerechnet auf seiner Ausstellung verstecken. Jeder normale Mensch hätte sie in eine Tüte gepackt und irgendwo verbuddelt.

FAZIT: Die folge wirkt zu konstruiert, Logiklöcher sind vorhanden, um die Folge in die Länge zu ziehen, auch ist der Fall nicht der beste. Aber natürlich ist Eddie Albert als Mörder ein großer Bonus, die Dialoge mit Columbo sind ganz gut. Deswegen gibts auch 4 Punkte, keine gute Folge, aber zu ganz schlecht fehlt noch einiges.

4 Punkte

Details
Ähnliche Filme