Review

Denn sie wissen nicht was sie tun


„Strange Behavior“ hatte ich immer als Original zu dem Spät-90er-Guilty Pleasure „Disturbing Behavior“ im Kopf. Und thematisch und sogar storytechnisch haben die beiden tricky Slasher auch einiges gemeinsam. In beiden werden Jugendliche einer US-Kleinstadt zu Killern beeinflusst, hypnotisiert, operiert. Aber eine offizielle Remake-Connection gibt es scheinbar nicht. Und die hier besprochene Version aus den 80ern ist seinem Nachfolger im Geiste auch überlegen, deutlich unterschätzt und zu unrecht untergegangen damals zwischen den ganzen flashigeren „Nightmare“- und „Friday the 13th“-Hits. 

„Strange Behavior“ verbindet den Slasher mit einer milden College-/Partykomödie und einem Mad Scientist-Thriller. Klingt weird - ist es irgendwie auch. Die Kills sind drastisch und gruselig (vor allem das eigentlich super simple Intro hat es mir angetan), die 80er-Stimmung wirkt dezenter als sonst, die dunkle Vergangenheit der Elterngeneration hängt wie eine Gewitterwolke über den Teens. Außerdem ist der medizinisch-philosophische Kern über Selbstbestimmung und Beeinflussung von außen natürlich edel. Und den Tangerine Dream-Score will man auch nicht missen, der dem Ganzen einen (passenderweise) hypnotisch-unwirklichen Alptraumanstrich verpasst. Das Ende ist ein bisschen zu happy, der Twist davor sitzt dafür umso besser. Gefühlt wirkt dieser kreuzgeniale Cocktail aber manchmal ein bisschen sprunghaft und zerstückelt, als ob ein paar Szenen doch anders geschnitten wurden als original gedacht oder gar ganz weggelassen wurden. Ansonsten geht das locker als Geheimtipp durch. 

Fazit: zu oft übersehener Slasher mit besonderem Kniff, feinsten Tangerine Dream-Sphären und nachvollziehbaren (+ erschreckend eiskalten) Killerteens - ungewöhnliches Teil! 

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