Review

Eine solide TV-Produktion, die sich dem Mythos um „Der Pakt der Wölfe“ erneut annimmt, allerdings die mythischen Verweise rund um die „Bestie“ völlig beiseite läßt.

Der Film widmet sich ausgiebig der Schilderung eines zeitgenössischen Lokalkolorits, den Spannungen zwischen Adel, Kirche und Bevölkerung und bietet mit einem Arzt, einem Angehörigen des aufgeklärten Standes eine ideale Identifikationsfigur im Kampf gegen Stände und Standesdunkel.

Der Film hat so seine gruseligen Momente, vor allem wenn wieder mal ein Opfer zu beklagen ist, macht aber relativ schnell klar, daß es sich bei der Bestie um einen Menschen handelt, der sich lediglich als Wolf verkleidet hat und irgendeinen soziopathischen Kult folgt.

Leider ist der Plot manchmal ein bißchen zu tragisch und verfahren, um wirklich fesseln zu können, denn das Detektivspiel gerät immer wieder in den Hintergrund, während das Drama um den von der Bevölkerung verdächtigten Ex-Geistlichen und Heilkundigen größeren Spielraum einnimmt.
Einige gezeigt Ereignisse wie die erfolgreiche Wolfsjagd sind durchaus historisch verbürgt, der Rest ist wieder mal der Phantasie der Filmemacher entsprungen, aber eben auf realistischere Art und Weise als in dem erfolgreichen Fantasy-Film.
Die politische Vertuschung der Vorkommnisse wirkt aber nur folgerichtig.

Insgesamt eine interessante Geschichtsstunde, von der man sich aber weder aufregende Erkenntnisse versprechen sollte, noch irgendwelche adrenalintreibenden Szenen. Aber solide TV-Kost ist es allemal, in seiner Gewalt durchaus graphisch und direkt. (5/10)

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