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Top-Serien und kein Ende, so scheint es zumindest, wenn man sich derzeit in Hollywood umschaut. Was uns die Traumfabrik derzeitig an erstklassiger Serien-Ware abliefert, hat es schon lange nicht mehr gegeben. Eine tolle Serie toppt die Nächste, eine spannender als die Andere. Was in den meisten Filmen von heute so fehlt, dass haben die Serien derzeit fast Ausnahmslos zu bieten, zumindest die, die zu uns so herüberschwappen. "24", "Lost", "Desperate Housewives" und vieles mehr, läßt die Herzen der Serien-Freaks höherschlagen und eine ganze Reihe hier noch unbekannterer Serien wird ihnen folgen. Darunter unter anderem auch "4400 - Die Rückkehrer", eine spannendes Sci-Fi-Mystery-Drama, dass zwar nicht ganz an z. Bsp. "Akte X" heranreichen mag, aber mit einer interessanten und sehr vielfältigen Geschichte aufwarten kann.

Die Story zu "4400" bietet eigentlich astreine Genre-Unterhaltung. 4400 Menschen tauchen eines Tages, mir nichts dir nichts, auf der Erde auf und keiner weiss, wo sie herkommen sind bzw. wer sie gebracht hat, nicht einmal sie selbst. Fakt ist nur, dass all diese Menschen irgendwann einmal als vermisst gemeldet wurden, manch einer schon vor Hunderten von Jahren, andere erst vor kurzem. Und das einige dieser Menschen mit übernatürlichen Kräften ausgestattet sind. Nun heißt es für die Ermittler das Geheimnis zu lüften und den Sinn hinter alle dem zu verstehen. Ein schwieriges Unterfangen. Die Story hat eigentlich wirklich alles zu bieten, was man von dem Genre Mystery erwarten darf. Es gibt viele übernatürliche Begebenheiten, interessante Charaktere und ein Team, dass sich dazu bereit erklärt hat, den ganzen Spuk aufzuklären, was aber natürlich schwerer ist, als zunächst angenommen. Durchgehend bleibt die Storyline dabei auf einem interessanten Pfad, der den Zuschauer begeistern kann. Und sie ist vielschichtiger als bei so manch anderer Serie.

Und diese Vielschichtigkeit ist es, die das Treiben (fast) durchgehend auf einem hochspannenden Niveau hält. Es gibt viele Einzelschicksale zu klären, die allesamt von toll durchdachten Charakteren gehalten werden. Da gibt es z. Bsp. ein Mädchen aus den 30er Jahren, was in die Zukunft sehen kann. Einen jungen Mann, der durch Berührung seinem Gegenüber entweder das Leben geben- oder es ihm nehmen kann oder einen Mann, der mächtige Erdbeben hervorrufen kann, nur um mal drei Beispiele von Vielen zu nennen. Alle Figuren, egal ob es nun die "4400" sind oder die normalen Menschen, wurden auf höchst interessante Art und Weise gezeichnet und können beim Zuschauer großes Interesse erwecken. Und das ist definitiv eine gelungene Mammut-Arbeit, bei der hier vorhandenen, hohen Zahl von unterschiedlichen Figuren.

Aber nicht nur die Aufklärung der einzelnen Schicksale steht im Vordergrund, natürlich gilt es auch einige anderweitige Fragen zu klären. Was ist mit diesen Menschen, in ihrer Abwesenheit von der Erde, passiert? Wo waren sie? Und vor allem: Wer ist dafür verantwortlich? Und wie es sich bei einer guten Serie gehört, werden die Antworten darauf natürlich Stück für Stück geliefert, ohne jemals zuviel zu verraten. Es wird wohl bis zum Ende der kompletten Serie dauern, und vielleicht sogar noch darüber hinaus, bis alles wirklich aufgeklärt ist, was man sich, mitunter seit den ersten Minuten, fragt.

Um die Serie aber auch außerhalb des Mystery-Genres interessant zu gestalten, gibt es natürlich auch einige "irdische" Vorkommnisse, die den Ermittlern die Arbeiten am Fall erschweren. In der ersten Season geht es da z. Bsp. um einen Bombenleger, der den "4400" ans Leder will. Warum, ist dabei natürlich erst einmal im Unklaren, bis sich etwas unfassbares herausstellt. Und auch die eigentliche Eingliederung der ehemals verschundenen Menschen, in die Welt von heute, wird einige Beachtung geschenkt, genauso wie den Beziehungen der Rückkehrer unter einander. Sprich, auch der dramatische Teil des ganzen Treibens wird nicht außer Acht gelassen.

Schade nur, dass die Zusammenfassung, der vielen unterschiedlichen Handlungsstränge, nicht immer ganz reibungslos funktioniert. Manchmal wird sich für einen Strang zu viel Zeit überlassen, so das sich der Spannungsbogen nicht immer auf dem hohen Niveau halten kann. An anderer Stelle fehlt es dafür wieder an Zeit, wodurch manche Szene viel zu schnell wie abgeschnitten wirken. Zudem passt auch manchmal das gerade Gezeigte nicht so ganz zum Vorherigen, bzw. hätte man sich erst einmal lieber einen anderen Handlungsstrang zu sehen gewünscht, wodurch leider auch die Logik und die Glaubwürdigkeit, ab und an, ein wenig zu leiden hat. Doch ehrlich gesagt, es dauert nicht allzu lange, bis man sich daran gewöhnt hat und hoch interessant sind die Handlungsstränge, egal ob nun mal zu kurz oder mal zu lang betrachtet, allemal!

In punkto Inszenierung hält sich das Ganze dabei auf sehr gutem Serien-Niveau, welches sich hinter dem Niveau einer Serie alla "Akte X" nicht zu verstecken braucht. Die Auswahl der Kulissen ist einwandfrei, die Special Effects klappen und auch die Musikuntermahlung kann unterhalten und unterstreicht das Geschehen vortrefflich. Eben so, wie man es sich bei einer aufwändigen TV-Serie wünschen darf.

Die Darsteller machen ihre Sache zudem auch alle einwandfrei, wenn man auch nur die wenigstens Gesichter wirklich kennt. Hauptdarsteller Joel Gretsch dürfte sicher einigen aus "Taken" bekannt sein und er macht seine Sache auch wieder mehr als gut. Aber auch jeder andere Darsteller überzeugt, was bei einem so großen Cast sicher sehr lobenswert ist.

Fazit: Größtenteils sehr gelungene Mysteryserie, die vor allem mit seiner interessanten und vielschichtigen Geschichte und den wunderbar erdachten Figuren punkten kann. Spannung und Atmosphäre halten sich zudem (nahezu) durchgehend auf einem sehr hohen Niveau, wenn es auch manchmal zu kleineren Längen kommen kann und die Zusammenstellung, der vielen unterschiedlichen Handlungsstränge, nicht immer einwandfrei funktioniert. Eine wunderbare Inszenierung und tolle Darsteller geben dann den Rest, zum Gelingen der Serie, bei. Mit den ganz großen Serien-Kollegen kann "4400", aus den angesprochenen Gründen, zwar nicht ganz mithalten, doch wer sich an Mystery-Serien einfach nicht sattsehen kann und eine gute Sci-Fi-Fantasy-Geschichte zu würdigen weiß, der darf sich ruhig, auf die spannende Aufklärung der mysteriösen Rückkehre, einlassen.

Von mir gibt es daher verdiente 7,5 Punkte, die aber vorerst abgerundet werden. Doch wenn die angesprochenen Dellen, in den kommenden Seasons, noch ausgebeult werden, dann steht einer Aufrundung sicherlich nichts im Wege!

Wertung: 7,5/10 Punkte

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