Neun Personen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, werden auf offener Straße entführt und finden sich plötzlich in einem riesigen Haus wieder. Die Türen sind verbarrikadiert, die Fenster zugemauert. Eine Stimme aus dem Nichts erklärt ihnen den Grund ihres Aufenthalts: Überwacht von unzähligen versteckten Kameras und Mikrofonen sollen sie die Figuren in einem makabren Spiel sein: Nur einer von ihnen darf das Haus lebend verlassen. Dem Gewinner winken 5 Millionen Dollar Preisgeld. Schockiert weigern sie sich, bei diesem perfiden Spiel mitzumachen. Doch Streit, Missgunst und Verachtung untereinander führen bald schon zum ersten Todesopfer. Das Spiel hat begonnen...
House of nine bietet eine sehr interessante Grundkonstellation, die zwar nicht unbedingt neu ist, aus der man aber bei einem guten Drehbuch nicht viel falsch machen kann. Neun wildfremde Leute dürfen Last Man standing spielen und der Gewinner sahnt satt Kohle ab, so eine Art Indoor Battle Royale mit Cube und Saw Einflüssen. Regisseur Steven Monroe konzentriert sich die erste Stunde lang eher auf die dramatischen Momente innerhalb der Zweckgemeinschaft als Psychostudie ab wann ein Mensch bereit ist einen anderen aus Profitgier zu ermorden, ehe er im Finale so richtig die Puppen tanzen läßt und die Personen aktiv aufeinander losgehehen. Der erste "Mord" geschieht dabei noch quasi aus Versehen, der zweite dann schon aus einem Affektwutanfall und ab dann beginnt die aktive Sterbehilfe mit Tötungsvorsatz. Die Paranoia der Beteiligten steigert sich gen Finale zusehends und am Ende muß man feststellen das auch in der ach so menschlichen Gesellschaft unter den richtigen Voraussetzungen letztendlich jeder überleben will und auch bereit ist dafür den Preis zugunsten eines Mordes zu bezahlen.
Das größte Manko das House of nine meiner Meinung hat, sind mal wieder die aktiven Charaktere. Es ist zwar löblich anzumerken, das der Haufen ein erstaunlich rationales Verhalten an den Tag legt, also erst mal alle Fluchtmöglichkeiten überprüft o.ä., bevor man aufeinander losgeht, aber lieber Herr Scriptwriter, müssen denn diese Leute ein dermaßener Haufen an Unsympathen sein, also mindesten zwei Drittel von der Bande wünscht man wegen erwiesener Arschigkeit den sofortigen Tod an den Hals, anstatt sich mit der Notgemeinschaft zu solidarisieren. Also dem wirklichen Leben sind solche Leute nun wirklich nicht entsprungen (oder ist das in London so? War da noch nie). Es ist ja klar das mindestens immer ein Bösewicht mit dabei sein muß, aber doch nicht gleich die Vollversammlung des Psychopathenclubs Kleindödelsdorf eV. Da ist es fast schade das in dem Haus keine Todesfallen verstreut wurden, sondern "nur" die Menschen untereinander Krieg spielen dürfen.
Die Darsteller sind dabei solide unterwegs ohne zu glänzen, Dennis Hopper sieht nicht mehr gerade gesund aus, erledigt seinen Job als Priester aber gewohnt routiniert. Bemerkenswert ist auf alle Fälle noch die ultrafiese Schlußpointe, ohne jetzt zuviel verraten zu wollen. Aus dem Film hätte durchaus mehr werden können, dennoch bleibt ein guter Thriller der zu unterhalten weiß.
6/10