Französische Filme können zuweilen recht sonderbar sein. Sie erging es mir bei bei "Dünkirchen" mit Jean Paul Belmondo. Der in seinem Erzählstil so andersartig ist, dass man zuweilen nicht mehr weiß wo einem der Kopf steht und ob man, ob des eigentlich ernsthaften Hintergrundes, nun lachen oder weinen soll. Dennoch gefällt mir diese Fom des Filmes, stellt sie doch meißt eine Erholung vom konventionellen Erzählstil dar.
"Sieben Mann und ein Luder" zeigt nun einen ähnlichen Erzählstil. Man kann es nicht mit Dunkirchen vergleichen - wahrlich nicht - doch unterscheidet er sich von anderen Filmen dieses Genres.
Zur Zeit der napoleonischen Kriege werden ein französischer General und sein Adjutant von ihrer Einheit getrennt, als sie auf einem italienischen Anwesen ein feucht-fröhliches Gelage in einem Schloß feiern. Die verwöhnte und aufgeweckte Tochter des Herren - welcher schon frühzeitig die flucht ergriff - blieb zurück um ein Abenteuer zu erleben. Sie hat keine Angst vor den Franzosen und wicht ihnen ständig eins aus. Doch nicht mit ihnen. Auf der Suche nach ihrer Einheit raufen sich die Kameraden zusammen und ziehen gemeinsam mit der Grafentochter los. Doch sie geraten immer wieder in Schwierigkeiten, denn das Weib ist ein richtiges Luder.
Ein turbulentes Abenteuer, was einen da erwartet. Durchzogen von zuweilen völlig banalen Ereignissen und den herrlich französischen Wortwechseln, sowie lustiger und haarsträubender Ereignisse. Unterhalten wird man wahrlich angenehm, auch wenn diese Art des Filmes wohl nicht jedermanns Geschmack treffen wird. Aus der Zeit der Mantel und Degen Filme entsprungen besitzt er die richtige Atmosphäre und mit Jean Marais einen der besten Darsteller dieser Filme und dieser Zeit.
Jean Marais... ein Schauspieler den ich immer wieder gern sehe und, der neben Fufu (Luis De Funes) und Jean Paul Belmondo einer meiner französischen Lieblingsschauspieler der damaligen Zeit ist. Seine Abenteuer und Mantel und Degen Filme sind stets ein Erlebnis, denn wie damals Erol Flynn, hat Marais fast alle seine Stunts selber gemacht und war obendrein noch ein guter Darsteller mit einem unvergleichlichen Auftreten. In "Sieben Mann und ein Luder" ist seine Präsenz abermals unübersehbar.
Was mir bei der DVD von Universum auffällt ist die Synchronisation des Filmes. Diese Art ist meines erachtens nach unverwechselbar und deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass es sich um eine DDR Synchro handelt. Leider hat man den Original Vorspann nicht restaurieren können, weshalb der nur in einer überaus unbefriedigenden Qualität vorliegt. Jedoch ist der restliche Film in Punkto Bildqualität sehr gut. Aber beim Ton kann man Tonrauschen zuweilen sehr gut hören. Es stört das Erlebnis aber nicht sonderlich. Schlecht find ich auch, dass es nicht möglich war deutsche Untertitel zu integrieren, um den Film auch mit der enthaltenen Originaltonspur zu genießen. Französisch Kundige sind da klar im Vorteil. Und zu guterletzt bietet die Scheibe auch keinerlei Extras zu Film, sondern lediglich einige Trailer zu anderen Titeln. Alles in allem eine unbefriedigende Auflage, aber zumindest besser als nichts.