Columbo: Mord in der Botschaft (1975)

Der konservative Diplomat eines arabischen Staates, Hassan Salah, ermordet den Sicherheitschef der Botschaft und will es den Studenten, die ihren jungen König unterstützen, anhängen. Dieser ist für westlichen Einfluß offen und deshalb bei Hassan nicht sehr beliebt. Columbo kann dem Botschafter allerdings wegen dessen Immunität nichts anhaben, und so wiegt sich dieser in Sicherheit.

Diplomatische Immunität ist eigentlich eine feine Sache für einen Mörder, es sei denn man hat jemand als Gegenspieler der den König des Landes zur Aufklärung überreden kann. Der aktuelle Fall führt den Inspector aufs internationale Parkett, für das er sich sogar in feine Abendgarderobe nebst Fliege wirft.
Mörder der Woche ist diesmal der Botschafter des fiktiven arabischen Staates Suari, der erst zusammen mit einem Komplizen seinen Sicherheitschef erschlägt (und mal eben die Kleinigkeit von 600.000 Dollar klaut). Der Mord soll einer Studentenschar in die Schuhe geschoben werden, die ständig vor dem Gebäude demonstriert (in einer kurzen Szene ist sogar der junge Jeff Goldblum zu sehen).
Allerdings wird schnell klar das der Mörder von innerhalb der Botschaft kommen muß, so gibt es gleich noch einen zweiten Kompensier-Mord zu sehen, denn auch der Mitwisser muß dran glauben. Hector Elizondo macht dabei eine gute Figur als Doppelmörder, der vordergründig mit aufgesetzter Freundlichkeit arbeitet, aber in Wahrheit abgeklärt und berechnend agiert. Zum geschickten Killer fehlt aber noch einiges, der Verdacht fällt sehr schnell auf den richtigen, denn nur zwei Leute hatten Zugang zur Waffenkammer und der Fauxpas dem zweiten Opfer noch eine Brille über die Kontaktlinse zu ziehen führt Columbo schnell auf die richtige Spur.
Clever fällt dafür die Auflösung aus. Der Täter steht fest, nur gibt es keinen Beweis und dann ist ja auch noch die Sache mit der lästigen Immunität. Bleibt nur der ganz tiefe Griff in die Trickkiste, indem der Inspector den König des Landes zur Mitarbeit überredet. Im Gefühl des sicheren Sieges verplappert sich Hassan und wird vor die Alternative gestellt Knast in den USA oder eine Verurteilung im Heimatland (was wohl eine eher unangenehme Art der Strafe nach sich ziehen würde, genauer wird der Film da leider nicht). Das Grundkonstrukt der Reihe funktioniert jedenfalls auch hier und durch den internationalen Touch und zwei guten Gegenspielern ist die Episode locker amüsant für Krimiliebhaber.
7/10