Dead Zone - Der Attentäter (1983)

Review

von Frank Trebbin

Als Johnny Smith, ein junger Lehrer, nach Jahren aus dem Koma erwacht, in das er nach einem tragischen Autounfall fiel, stellt er an sich die Gabe des „Zweiten Gesichts“ fest. Von der Presse gejagt, zieht er sich auf das ländliche Anwesen seines Vaters zurück, von wo aus er allerdings der Polizei bei der Überführung des spektakulären Castle-Rock-Killers hilft. Als einziger sieht Johnny auch in dem scheinbar unaufhaltsamen Aufstieg des Politikers Greg Stillson eine tödliche Gefahr für Amerika, denn Stillson wird als Präsident einen Atomkrieg anzetteln. Anders als in der Antike Kassandra, versucht Johnny das Schicksal zu beeinflussen und vermag es auch.

Die Verfilmung von Stephen Kings Roman ist in erster Linie eigentlich ein Politthriller, der sich das Genre des Phantastischen Films zu eigen macht und seinen Spannungsbogen konsequent bis zum furiosen Finale hin dehnt. Die differenzierte psychologische Studie Kings fällt dabei zum Glück nur teilweise kinowirksamer Action zum Opfer, wobei es dem Kanadier Cronenberg sogar darüber hinaus noch gelungen ist, ein beängstigendes Bild menschlicher Schicksale zu zeichnen. Dank einer einfühlsam aufspielenden Besetzung zieht die Geschichte den Zuschauer von der ersten Minute an in den Bann und läßt ihn erst wieder los, wenn bereits die Endcredits abrollen. Die schwermütige Musik Michael Kamens unterstreicht den ernsten Charakter dieser einmalig guten King-Adaption. Im Gegensatz zu den frühen Filmen Cronenbergs fehlen bei „The Dead Zone“ besonders auffällige Blutszenen fast völlig, wobei aber trotzdem die deutsche Fassung bei der Selbstmordsequenz des Castle-Rock-Killers geringfügig gekürzt worden ist. Alternativtitel: „Stephen Kings Dead Zone“. Mit Christopher Walken, Brooke Adams, Herbert Lom, Martin Sheen, Tom Skerritt u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin