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Christopher Walken spielt einen Lehrer, der nach einem Unfall ins Koma fällt, aus dem er nach fünf Jahren erwacht. In dieser Zeit scheint er eine übernatürliche Gabe entwickelt zu haben, so kann er nun die Zukunft von Menschen vorhersehen, die ihn berühren. Er nutzt die Gabe unter Anderem, um einem Mädchen das Leben zu retten und einen gefährlichen Serienkiller zu entlarven. Als er dann aber auf einen Politiker trifft, der in der Zukunft einen Atomkrieg auslösen wird, steht er vor einer schwerwiegenden Entscheidung.

Auch wenn es sich bei ihm ohne Zweifel um den besten Horrorautoren handelt, lassen sich die wirklich gelungenen Stephen-King-Verfilmungen im Grunde doch beinahe an einer Hand abzählen. "Die Verurteilten", "The Green Mile", Misery", "Der Nebel", "Shining", "Carrie" und dann erschöpft sich das Repertoire auch schon, während man unzählige misslungene Filme anführen könnte. Umso beachtlicher ist Cronenbergs Kultfilm "The Dead Zone", der ebenfalls auf ganzer Linie zu überzeugen weiß.

Ohne eine sonderlich lange Exposition kommt Cronenberg zur Sache und lässt seinen Protagonisten mit dessen neuer Gabe aus dem Koma erwachen. Während er die Zeit unmittelbar nach dem Erwachen nutzt, um seine Hauptfigur tiefer zu konstruieren, das emotionale Interesse des Zuschauers auf diese zu ziehen, beginnt er bereits eine düstere Atmosphäre mit den Andeutungen rund um das zweite Gesicht des ehemaligen Lehrers zu erzeugen und behält diese melancholische, düstere Atmosphäre auch weiterhin bei. Dabei wird das Übernatürliche wie selbstverständlich dargestellt und auch vom Zuschauer so hingenommen, was teilweise dem überragenden Christopher Walken zu verdanken ist.

Besonders interessant ist im weiteren Verlauf des Films die Frage danach, ob es sich bei der neuen übernatürlichen Fähigkeit nun um eine Gabe, oder doch eher um einen Fluch handelt, der den Gesegneten/Verfluchten mit der Zeit zerstört, ihm aber auch ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Und auch der Protagonist selbst weiß nicht so recht, was er von seiner neuen Gabe zu halten hat, akzeptiert sie dann jedoch als ein Übel und zieht sich aus jedem gesellschaftlichen Leben zurück. Dabei wird die Hauptfigur, die sich zunehmend isoliert, immer tiefer konstruiert und vor allem zum Ende hin auch die Verantwortung, die die Fähigkeit mit sich bringt, gelungen dargestellt. So ist "The Dead Zone" rund um den übernatürlich Begabten ein gelungenes Charakterdrama, das auf dramaturgischer Ebene fesselt.

Die Thriller-Elemente treten dann vor allem zum Ende hin wieder in den Vordergrund. Cronenberg lässt sich Zeit, bis er schließlich das Mystery-Drama wieder in einen Thriller münden lässt, dies gelingt ihm jedoch derart schlagartig und überraschend, dass der Film an Fahrt behält, sogar noch weiter aufnimmt. Das Finale könnte dann kaum spannender sein und so muss man Cronenberg, der anschließend mit "Die Fliege" die Hürde zum Kultregisseur nehmen konnte, hoch anrechnen, dass er keinen Aspekt der Geschichte vernachlässigt, dass er kein halbherziges Produkt abliefert, das weder Fisch noch Fleisch ist und, dass er gerade mit seiner ausgewogenen und umso reizvolleren Genre-Mischung einen einzigartigen Film abliefert, der zu den besten Stephen-King-Verfilmungen gezählt werden kann.

Neben Cronenberg hat aber auch Christopher Walken erheblichen Anteil am Gelingen des Mystery-Dramas. Nicht minder überzeugend als in "Die durch die Hölle gehen" und "Heaven`s Gate" präsentiert sich der Oscar-Preisträger durchweg hervorragend, spielt seine Figur trotz der übernatürlichen Begabung derart glaubhaft, dass "Dead Zone" als Drama ernst zu nehmen ist und ist dabei derart präsent, dass man sich ihm keinesfalls entziehen kann. Während er seine Figur mit ihren Depressionen und ihrer inneren Zerrissenheit gekonnt verkörpert, behält er zudem immer noch eine geheimnisvolle, undurchsichtige Note, die ihn in dieser Rolle sicherlich auszeichnet. Daneben überzeugt auch Brooke Adams in ihrer kleinen, aber sehr sympathischen Nebenrolle, was auch für Tom Skeritt gilt, während besonders Martin Sheen in seiner suspekten Rolle auf ganzer Linie überzeugt.

Fazit:
"The Dead Zone" ist eine atmosphärische, düstere und spannende, aber auch mitreißende und emotionale Mischung aus Charakterstudie und Mystery-Thriller, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte, allein schon, weil sie eine willkommene Abwechslung zu den übrigen stereotypen Fließbandhorrorfilmen und den trashigen, unterbudgetierten Stephen-King-Verfilmungen darstellt.

88%

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