Im Mittelalter wird ein ganzes Dorf von Kreuzrittern niedergemacht, weil man dort einen Hort der Hexen vermutet hat. Auf dem Massengrab der Dorfbewohner wird viele Jahre später eine Kathedrale erbaut. In der heutigen Zeit bricht der Bibliothekar der Kirche durch seine Unachtsamkeit das Siegel, welches das Böse in dem Massengrab gefangen halten sollte. Das Grauen beginnt und die düstere Kirche „wird zur Spielwiese des Teufels, auf der sich ausschweifende Halluzinationen, Orgien der abgrundtiefsten Verderbtheit und blutige Rituale vollziehen.“ (Zitat Covertext)
„The Church“ ist ein im wahrsten Sinne des Wortes phantastischer Film, der eine so starke visuelle Kraft besitzt, wie sie leider selten geworden ist in diesem von Schnellschüssen beherrschten Genre. Zu der erzählerischen Dichte kommen einige technische Finessen wie z.B. Kamerafahrten und Toneffekte hinzu, die „The Church“ auch künstlerisch weit über den Durchschnitt heben. Michele Soavi, der schon mit seinem Debüt „Aquarius– Theater des Todes“ bewiesen hat, daß er ein gelehriger Schüler Dario Argentos ist (Dieser fungierte übrigens als Produzent und Co-Drehbuchautor von „The Church“), kann mit „The Church“ einen weiteren gelungenen und interessanten Genrebeitrag vorweisen, bei dem sich zudem Form und Inhalt qualitativ die Waage halten. Motivgeschichtlich knüpft Soavi an die ebenfalls von Argento produzierte „Dämonen“-Reihe an (Arbeitstitel von „The Church“ war „Demoni 3“!), kann aber auch die Nähe zu Amando de Ossorios „Reitenden Leichen“ nicht verleugnen. Trotz vieler ausführlich dargestellter Greueltaten (z.B. ein effektvoller Selbstmord mit einem Bohrhammer) geht „The Church“ weit über die vorherrschende „Zombie“-Mentalität der Vorgenannten hinaus. Mit Tomas Arana, Feodor Chaliapin, Hugh Quarshire, Barbara Cupisti u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin