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Michele Soavis "The Church" zählt zu jenen italienischen Horrorstreifen, bei denen viel Potenzial leichtfertig verschenkt wurde.
Auf der Habenseite kann Soavis Film eine grundsolide Regieleistung, aktzeptable Darstellerleistungen und eine überaus atmosphärische Grundkonzeption verbuchen. In düsteren Bildern bestimmt nach schmuddeliger mittelalterlicher Exposition das Erforschen einer alten gotischen Kathedrale, unter der einst vor vielen Jahrhunderten die Opfer eines Massakers verscharrt wurden, den Gang der Dinge. So manches finsteres Geheimnis wartet dort auf seine Entdeckung. Natürlich kommt es auch irgendwann zum dämonischen Unglück, denn das Böse wird nicht gern in seiner Ruhe gestört.
Wer allerdings nun ein bluttriefendes Schlachtfest erwartet, wird schnell enttäuscht werden. "The Church" bietet nur wenige Todesszenen und überaus drastisch sind diese auch nicht ausgefallen. Stattdessen setzt Regisseur Soavi auf Atmosphäre und Spannung, was auch vor allem dank der stimmungsvollen Kulissen der Kathedrale recht passabel klappt. Wäre da nur nicht dieses fast schon italotpyisch schlampige Drehbuch!
Durchgehend hat man leider den Eindruck, dass anstelle einer durchdachten Drehbuchs eher willkürlich Storyfragment an Storyfragment gereiht wurde. Selbst zum Finale hin gehts munter hin und her zwischen wahnsinnig Gewordenen, begattungswütigem Satan und seinen Lakaien, unsichtbaren Reitern, belanglosen Füll-Charakteren und archäologischem Schnickschnack. Dabei hätte eine simple Seek&Destroy-Storyline doch schon gereicht...

Fazit: Schade um die tollen Kulissen, Asia Argento und die nette gotische Grundidee. Soavis "The Church" scheitert mehr oder weniger unnötig am zerfahrenen Drehbuch. Da fällt natürlich auch der relative Mangel an den fürs Italokino sonst üblichen Gorepanscherreien verstärkt auf, die im Genre schon so manchen inhaltlichen Mangel erfolgreich kaschiert haben.

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