Halloween III- Die Nacht der Entscheidung (Halloween III- Season Of The Witch)
Der dritte Teil der Halloween- Saga hat wenig, bzw. rein gar nichts mit der für den Fan gewohnten Geschichte rund um Michael Myers zu tun. Michael Myers ist tot, er ist am Ende des zweiten Teils verbrannt, und mit diesem Film wollte man eine neue Geschichte erzählen, die mehr oder weniger passabel ist. Wenn man großer Michael Myers Fan ist, dann hat man wohl ziemlich wenig für diesen Film, der 1982, also ein Jahr nach Halloween 2, gedreht worden ist, übrig. Dabei muss man als neutraler Horrorfilm Fan zugeben, dass die Idee dieses Films eigentlich gar nicht so schlecht ist, und man ihn besser als eigenständigen Film behandeln muss, als eine Fortsetzung der Halloween Reihe.
Es geht um einen bösen Maskenhersteller, der pünktlich zu Halloween seinen ganz eigenen persönlichen Halloweenscherz machen will. Mit Hilfe eines Steins aus dem sagenumworbenen Stonehenge, stellt er präparierte Masken her, die alle Kinder töten sollen, die sie aufsetzen. Und zwar zu einer ganz bestimmten Uhrzeit, nämlich um Punkt neun Uhr abends an Halloween. Der Mechanismus wird dabei von dem Werbespot ausgelöst, der dann um eben jene Uhrzeit ausgestrahlt wird. Sein Motiv für diese schreckliche Tat ist der Fluch des Samhains, dem Totemgott der Kelten. Es steht geschrieben, dass zu einer bestimmten Zeit, und zu einer bestimmten Sternenkonstellation, diesem Gott ein Opfer dargebracht wird, in diesem Falle in Form menschlicher Wesen.
Natürlich gilt dies zu verhindern, und es stellt sich dem Maskenhersteller ein einfacher Arzt in den Weg, der zufällig über diese Sache gestolpert ist. Nur muss er sich nicht nur mit dem Maskenhersteller herumschlagen, sondern auch mit dessen Armee aus künstlichen Menschen. Es kommt zum finalen Showdown, und letztendlich gelingt es dem Arzt, den Maskenhersteller zu töten, und die Ausstrahlung des Werbespots zu verhindern. So glaubt er zumindest, denn auf einem Fernsehsender wird der Spot trotzdem ausgestrahlt, und so nimmt der Abend für viele Kinder ein tödliches Ende...
Es sind wohl eher die kleinen Nuancen, die den Film seinen gewissen Flair geben, und ihn dann doch nicht so schlecht machen, wie er von vielen dargestellt wird. Zugegeben: Er ist kein Meisterwerk. Man vergisst ihn schnell, wenn man sich einmal durch die knapp neunzig Minuten durchgekämpft hat. Und vor allem: Tommy Lee Wallace ist wohl eindeutig eine Fehlbesetzung für den Part als Regisseur. Schade, denn wie ich schon vorhin erwähnt habe ist die Story ganz passabel, und positiv muss man wohl die beiden Protagonisten hervorheben, die alles versuchen, und dadurch den Film sehenswert machen: Dan O´Herlihy als böser Maskenhersteller, der dem Zuschauer glaubhaft verkauft, welches Motiv er verfolgt, und Tom Atkins, der den alkoholsüchtigen Arzt überzeugend spielt, der die Interessen anderer vor seinen persönlichen stellt. Weiterhin positiv sind wohl die kleinen Anspielungen, die der Film hergibt. So sieht sich zum Beispiel der Arzt, in seiner Stammkneipe den TV- Spot für den Film Halloween an. Und auch zum Ende dieses Films lässt der Maskenhersteller den Film Halloween laufen, da ja gleich danach der entscheidende Werbespot ausgestrahlt wird.
Alles in allem aber zu wenig, was der Film zu bieten hat, um sich kritiklos in die großartige Halloween- Reihe einzuordnen. Natürlich gibt es bei den Michael Myers Filmen auch die etwas minder guten, jedoch ist und bleibt Teil 3 der schlechteste von allen, und das liegt vor allem daran, dass er sich ständig mit dem Michael Myers Handlungsstrang messen muss.
Ich bin auch der Meinung, dass dieser Film durchaus einen besseren Stand haben könnte, wenn er nicht als Teil der Halloween- Reihe angesehen werden würde. Dass das viele Fans nicht so sehen, sieht man am Beispiel von den USA: Dort spielte der dritte Teil mehr als der fünfte Teil, der ja bekanntlich mit Michael Myers ist, ein, und liegt somit nicht an letzter, sondern an vorletzter Stelle. Außerdem überlegte man, als man die Idee zum achten Teil hegte, dass man eventuell erneut einen Halloween Film machen könnte, der fernab vom inzwischen enthaupteten Michael Myers, seine ganz eigene Geschichte erzählt. Ähnlich wie eben der dritte Teil. Man entschloss sich eine Umfrage zu machen, die das Ergebnis hatte, dass sich mehr Fans für eine Fortsetzung mit ihrem geliebten Maskenmörder aussprachen, als Fans, die eine neue Geschichte, die Michael Myers nicht berücksichtigt, bevorzugten.
Trotzdem bleibt dieser Film etwas besonderes. Man versuchte etwas völlig neues zu schaffen, nach einer überaus erfolgreichen Handlung über Michael Myers, und scheiterte mit einer neuen Handlung, die rein gar nichts mit dem populären Leinwandmörder zu tun hatte. Ich bin der Meinung, dass man sich den Film schon mal ansehen sollte, dabei aber darauf achten sollte, dass man sich eine ungekürzte Fassung ansieht. Denn diese Kritik beruht auf einer ungekürzten Fassung des Films, denn es gibt schon ein paar wenige Splattereinlagen zu bewundern, die teilweise schon ziemlich roh auf den Zuschauer wirken können.