Als "Halloween" im Jahre 1978 zum Independent-Hit Nr. 1 wurde, konnte noch niemand ahnen, wie langanhaltend der Serie werden sollte. Selbst heute noch, fast 30 Jahre später, wird immer noch an Teilen der Reihe gearbeitet, 2007 bringt Rob Zombie nun seinen Beitrag, zum stummen Mörder mit der weißen Maske, heraus. Doch ähnlich wie bei "Freitag der 13", so gab es auch bei "Halloween" mal eine Auszeit vom Massenmörder Michael Myers. Doch wo die Freitag der 13-Reihe dennoch beim Slasher-Genre blieb, war "Halloween 3" regelrecht grundsätzlich ein vollkommen anderer Film, der eigentlich mit der Reihe nur den Titel und den Zeitpunkt Halloween zusammen hat. Ansonsten ging es hierbei wirklich um etwas völlig anderes, was die Halloween-Fans natürlich erzürnen ließ. Und fürwahr, "Halloween 3" ist insgesamt gesehen auch wirklich Trash pur, aber Trash mit hohem Unterhaltungswert.
Wie es sich für Trash gehört, ist die Story natürlich vollkommen blödsinnig und (nicht nur) fast schon für den Allerwertesten. Es geht um einen Hersteller von Halloweenmasken, der mit seiner Ware, jetzt mal leicht übertrieben ausgedrückt, die Weltherrschaft ans sich reißen will. Für diesen Zweck baut er in seine Masken Material eines geklauten Stonehenge-Steins ein, dass bei einem bestimmten Werbespot zur tödlichen Falle wird. Doch ein Arzt, sowie die Tochter eines toten Masken-Händlers, sind ihm schon auf den Fersen. Ja, was in "Halloween III" steckt ist eigentlich wirklich nicht viel mehr, als purer Blödsinn. Es gibt allerhand groteske Ideen, merkwürdig anmutende Horrorszenarien und die wohl dämlichsten und lächerlichsten Masken zu betrachten, die man je in so einem Film gesehen hat. Die Drehbuchschreiber müssen hier wohl leicht angetrunken gewesen sein, anders kann man sich dieses schaurige Drehbuch nicht erklären.
Doch der Unterhaltungswert ist groß, sehr groß sogar, wenn man u.a. dabei zusehen muss, wie aus einer kleinen Maske plötzlich große Schlangen kommen, wenn einer Frau das Gesicht, per Laserstrahl aus einem Maskenanhänger(!), weggebrutzelt wird, und man den wirklich herrlich dämlichen Fluchtversuch vom Tom Atkins Figur und seiner Partnerin beobachtet, welche sich später dann auch als einer der vielen Roboter (bzw. Menschen die zu Robotern umfunktioniert wurden) der Maskenfirma entpuppt. Dazu der herrlich blöde Song aus dem oben angesprochenen Werbespot, der wirklich so nervig und penetrant ausgefallen ist, dass man ihn natürlich gleich ein duzend Mal in den Film einbauen musste, damit der Zuschauer auch ja sein Nervenkostüm verliert. Alles in allem kann man sich über all den Schwachsinn hier wirklich nur köstlichst amüsieren.
Zur Inszenierung muss man aber fairerweise sagen, dass sie gar nicht mal so schlecht ausgefallen ist, zumindest was die Musikuntermahlung, die Splatterszenen und die Ausleuchtung angeht. Der Score kann es zwar nicht mit dem der restlichen Teile aufnehmen, doch John Carpenter (zusammen mit Alan Howarth) hat auch dieses mal wieder schön minimalistische Klänge gefunden, die das Treiben gut unterstreichen. Die Blut- und Goreeffekte sind ebenfalls passend in Szene gesetzt worden, vor allem die Kopf-ab-Szene kann sich sehen lassen, wenn auch hier wieder ein Lacher zu finden ist, wenn das Blut erst Sekunden später aus dem enthaupteten Körper spritzt. Die fahle Ausleuchtung des Ganzen hätte dann zudem ebenfalls gut für Atmosphäre sorgen können, was aufgrund der Handlung aber natürlich nicht ganz drin ist.
Zu den Darstellern sei noch gesagt, dass sie ihre Sache soweit ganz gut machen, vor allem ein gewohnt smarter Tom Atkins kann wirklich unterhalten. Auch wenn seine Figur natürlich genauso lächerlich ausgefallen ist wie alle anderen, so macht es doch Spaß ihm bei seiner Performance zuzusehen. Genauso wie dem Darsteller des Firmeninhabers Conal Cochran, Dan O´Herlihy, der in einer Szene auch mal wirklich schön diabolisch in die Kamera grinsen darf und auch so für einige Schmunzler gut sein kann, wenn er hin wieder nicht so recht zu wissen scheint, was er wohl als nächstes zu tun hat. Da feiert das Trash-Herz!
Fazit: Trashiges und im Grunde genommen völlig dämlich geratenes Halloween-Sequel, das zudem eigentlich gar keins ist, sondern eine Geschichte erzählt, die mit der Reihe ungefähr soviel zu tun hat, wie Jasons Mutter mit Freddy Krueger. Die Story ist absoluter Müll und die Handlung mit so derartig viel Stumpfsinn vollgestopft, dass man sich als Trash-Fan daran fast schon nicht mehr sattsehen kann. Auch wenn die einigermaßen solide Inszenierung, sowie die gute Performance vom Tom Atkins dazu nicht so ganz passen, so muss man dennoch sagen, dass "Halloween III" Trash pur ist. So pur, dass man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt und man deshalb als Trash-Freak nur so seine Freude hat.
Somit gibt es hier mal wieder eine reine Trash-Fun-Note meinerseits!
Wertung: 6/10 Punkte