Ab-Normal Beauty - In jedem lebt das Böse (2004)

Oxide Pang liefert mit Ab-Normal Beauty ein optisches Meisterwerk ab das leider inhaltlich nicht ganz zu überzeugen weiß. Die Hauptdarsteller, vor allem die beiden Kunststudentinnen, füllen ihre Rolle bestens aus, leider versteht man nicht so recht die Motivation der Protagonistin für ihre neu entdeckte Neigung: einerseits wird sie erregt durch die Darstellung von Toten und fotografiert eifrig Hühner die geschlachtet werden. Hinzu kommen Suizidgedanken wegen nicht verarbeiteter Grausamkeiten aus der Kindheit. Die Darstellung der Figuren in Oxide Pangs Filmen One Take Only sowie Bangkok Dangerous fand ich authentischer, aber gut, das war auch ein ganz anderes Genre.
Nachdem sich der erste Konflikt gerade aufgelöst scheint und gut 2/3 rum sind,
beginnt der "Snuff-Video-Teil", zwar recht blutarm, dennoch brutal und realistisch wirkend dargestellt.
Hier dürfte so mancher inhaltliche Schwächen feststellen, vor allem die Auflösung des Ganzen ist dann leider recht unbefriedigend, bleibt doch die Motivation des Täters völlig im Dunkeln da dieser in den ersten 60 Minuten praktisch keine Rolle spielt.
"The Eye" habe ich bislang nicht gesehen, deutlich zu erkennen ist jedenfalls das Oxide Pang bei Ab-Normal Beauty ein größeres Budget zur Verfügung hatte als bei One Take Only / Bangkok Dangerous, dieser verstärkte Budgeteinsatz sorgt jedoch nur für einen visuell perfekteren Augenschmaus. Insgesamt bleibt ein fahler Beigeschmack und die Frage ob das Horror-Genre wirklich sein Ding ist.
Wahrlich kein schlechter Film, aber insgesamt haben mich One Take Only / Bangkok Dangerous mehr überzeugt.