Nette Komödie mit Thrillerelementen
Ein skrupelloser Gangster, versteckte Beute, zwei Polizisten als Überwacher – und das war es auch schon. Wenn man sich einmal vergegenwärtigt, wie einfach Filmemachen sein kann, dann fragt man sich schon, warum man es zum einen noch nicht selbst versucht hat ( jaja, ich kenne die Argumente…keine Zeit, kein Geld, alles viel zu unsicher, Bub, wer bezahlt denn Deine Krankenversicherung, wenn Du arbeitslos wirst, und die Nachbarn…), und warum zum anderen so eine unglaubliche Menge an Zelluloidmüll auf dem Planeten herumliegt. Dabei braucht es doch wirklich nicht viel, sondern nur einen Gangster, seine Exfreundin und zwei Cops, das sauber verrührt und mit einer liebvollen Szenerie garniert, sauber und handwerklich ohne Einwände inszeniert, schon hat man den perfekten Film für einen verregneten Sonntag – oder einen Tag, an dem man – mitsamt Krankenversicherung – leidend zu Hause weilt.
Und mehr ist auch hier nicht geboten, das aber dafür hervorragend im Timing und fehlerlos besetzt. Wohlan – wir haben es mit einem Gangster zu tun, der auf findige Weise aus dem Gefängnis entkommt und ein klares Ziel vor Augen hat: er will die Beute des Raubes sicherstellen, deretwegen er dereinst hat wandern müssen hinter die eisernen Stäbe. Bis kurz vor Schluß wissen wir das allerdings nicht, wissen aber wohl, daß zwei Teams mit je zwei Polizisten abgestellt werden, um in Seattle das Haus der Exfreundin des üblen Ganoven zu überwachen, nur um im Falle des Falles schnell zur Stelle zu sein. Nun aber kommen die Komplikationen, denn zum einen verliebt sich ein Polizist in das Ziel der Observierung, darf dies aber natürlich nicht offenbaren, zum anderen aber sind sich die beiden Teams nicht grün und spielen sich beim Schichtwechsel mehr oder weniger lustige Streiche. Da es sich bei dem Film um ein amerikanisches Produkt handelt, ist aufgrund des bisher gesagten der weitere Verlauf des Films klar auf der Hand: der Böse stirbt, der Polizist kriegt die Frau, Fortsetzung folgt.
Macht einfach Spaß, Herrn Dreyfuss als Polizist bei der Arbeit zuzusehen, denn er ist kein John McClane und schon gar kein Steven Seagal oder vergleichbares, eher ein Mann wie Du und ich, der während des Tages aufgrund der Nachtschicht einfach nur schlafen möchte…und gegen den der Rest der Darstellerriege keinen Stich macht. Natürlich gibt es den grummeligen Captain, natürlich den unbeliebten FBI-Agenten, der das Kommando innehaben soll, aber das sind Stereotypen des Genres, und das mag man oder man sollte sich von vornherein keine Polizeifilme ansehen, auch nicht, wenn diese als Komödie betitelt werden. Denn es ist wirklich mehr Komödie als Thriller, bis auf die erste Viertelstunde und den kurzen Showdown liegen wir zusammen mit den Polizisten auf der Lauer, hören uns ihre Witzeleien an und folgen schließlich ins Bett der Dame. Das ist alles recht lustig gemacht, wenngleich ich mir doch ein wenig mehr Action erwartet habe, und auch der Bösewicht ist kein wirklich schlimmer Finger. Aber manchmal soll ein Film ja auch nur unterhalten, und das geschieht hier auf originelle Weise, zum Glück unter Verzicht auf Kalauer. Und ja, es gibt sie, die eine Szene, die in jedem Polizeifilm vorkommt…wenn Verfolgerfahrzeuge der Cops ineinander krachen…man weiß es, man wartet darauf, und man bekommt es – 7/10.